Da war die Spitze noch besetzt: (von links) die drei letzten Hesonusodes Patrik Bamert, Alfred Schuler und Stephan Schlegel an der Reichsversammlung 2014. Bild Josias Clavadetscher
Da war die Spitze noch besetzt: (von links) die drei letzten Hesonusodes Patrik Bamert, Alfred Schuler und Stephan Schlegel an der Reichsversammlung 2014. Bild Josias Clavadetscher

Brauchtum / Feste

Japanesen: Auflösung, Pause oder Zusage?

Alarmruf aus dem japanesischen Kaiserhaus. Soll der 159 Jahre alte Verein aufgelöst oder temporär stillgelegt werden?
Oder meldet sich doch noch eine neue Vereinsführung? Eine ausserordentliche GV soll Klärung bringen.

Seit zwei Jahren wälzt die Japanesengesellschaft Schwyz ein zentrales Problem. Die Mandate an der Spitze des Kronrats (Vereinsvorstands) konnten nicht mehr besetzt werden. Seit der letzten Reichsversammlung vom 6. Januar fehlen der Gesellschaft ein Hesonusode (Präsident) und gleichzeitig der Meintschau (Vizepräsident). Trotz Aufrufen bei den rund 100 Mitgliedern (Mandarinen) und einer gezielten Suche hat sich die Lage nicht gebessert. Wie alt Hesonusode Christian Schnetzler erklärt, habe man weit über ein Dutzend Personen angefragt, aber überall Absagen erhalten.

Heisse Fragen an einer ausserordentlichen Sitzung

In dieser Situation hat der verbliebene Kronrat die Geschäfte weitergeführt. Er hat intensiv übermögliche Lösungen für die Weiterführung der Gesellschaft diskutiert und geprüft, wie in einem Schreiben an die Mitglieder bekannt gegeben wird. Nun sollen diese Fragen über den Weiterbestand dem ganzen Mandarinenrat unterbreitet werden. Auf den 1. Dezember ist eine ausserordentliche «Mandarinenratshockung» einberufen worden. Das Thema ist hoch brisant. Es werden drei Varianten zur Diskussion vorgelegt. Eine Weiterführung der Gesellschaft kommt dann infrage, «wenn sich jemand spontan zur Verfügung stellt» und zusammen mit einem «entsprechenden Gefolge die Geschicke der Gesellschaft in die Zukunft führt». Als zweite Möglichkeit wird erwogen, die Gesellschaft auf beschränkte Zeit – maximal drei Jahre – stillzulegen. Der verbliebene Kronrat würde die Strukturen aufrechterhalten, alle Jahre die Lage in Sachen Weiterbestehen neu beurteilen und einen reduzierten Mitgliederbeitrag einziehen. Alle anderen Aktivitäten würden eingestellt. Radikal ist die dritteVariante: Auflösung der Gesellschaft und Entscheid, was mit dem Vereinsvermögen geschieht.

Kronrat bleibt weiterhin optimistisch

An der letzten Reichsversammlung wurde schon klar, dass die Weiterführung der Gesellschaft nicht gesichert ist. Offenbar haben das jedoch nicht alle Mitglieder ernst genommen. Kronrat Christian Schnetzler, alt Hesonusode CXVI., lässt durchblicken, dass diese Einladung zu einer ausserordentlichen GV auch alsWeckruf verstanden werden kann, um eine Lösung zu finden. «Wir sind auf jeden Fall immer noch optimistisch.»

Vorderhand keinSpiel mehr geplant

Ganz sicher ist, dass die Japanesengesellschaft vorderhand nicht an ein nächstes Spiel denkt. «Im üblichen Rhythmus von fünf Jahrenwäre es 2018 eigentlich so weit. Dafür ist es bereits zu spät.» So etwas komme «frühestens 2019» wieder infrage, sagte Kronrat Schnetzler. «Solange der Kronrat nicht vollständig besetzt ist, kann man nicht über ein Spiel diskutieren.»

Bote der Urschweiz (Josias Clavadetscher)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

08.11.2016

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