Brauchtum / Feste
Karl Schönbächler als Hesonusode und ein «Übergangskabinett» sollen di
Die Japanesengesellschaft ist nach zwei Krisenjahren wieder funktionsfähig. Der Kronrat ist wieder besetzt, neue Statuten sind verabschiedet und die Mitgliedschaft bereinigt worden. Das aktuelle Spiel verleiht dem Trägerverein wieder Schwung.
Vor zwei Jahren herrschte effektiv Untergangsstimmung. Jetzt steht der japanesische Fasnachtszug wieder auf den Schienen und kann neu Dampf aufsetzen. Dies ist zwei Faktoren zu verdanken. Erstens hat Ehrenmandarin Toni Dettling als «einköpfige Findungskommission » praktisch im Sologang die Sanierung durchgezogen. Und zweitens verleiht das aktuell in den Proben steckende Fasnachtsspiel «Was ächt Schwyz» eindeutig wieder Mumm und Begeisterung. Wobei Dettling an der gestrigen Reichsversammlung betonte, dass «noch nicht das Ende der Krise», aber eine gute Ausgangslage erreicht sei, um die Japanesengesellschaft in eine erfolgreiche Zukunft führen zu können.
Mandarinenrat ist die Mitgliederversammlung
Der Anfang aber ist gemacht mit einem neuen «institutionellen Rahmen». Gemeint sind damit die neuen Statuten, welche die bisherigen, zum Teil nicht mehr praktikablen von 1992 ablösen. Das neue Statut regelt so erstmals die Mitgliedschaft klar, indem jeder ehemals Mitwirkende oder Helfer zwar Volljapanese bleibt, das Stimm- und Wahlrecht aber nur die eigentlichen Vereinsmitglieder haben, also der Mandarinenrat. Diese sind neu auch an einen Jahresbeitrag gebunden. Den Vorstand bildet wie bisher der Kronrat, der aus drei bis sechs Mitgliedern besteht. Ebenfalls wird in den Statuten klar festgehalten, dass für die Verbindlichkeiten des Vereins nur das Vereinsvermögen haftet. Diese Deklaration ist zwar heute im Zivilgesetzbuch auch so geregelt, wurde aber zur Verdeutlichung nach aussen in den Statuten aufgeführt. Anträge, diesen Satz zu streichen oder um ein Jahr zurückzustellen, wurden von der Reichsversammlung klar abgelehnt. In der Schlussabstimmung wurde das neue, relativ kurz gehaltene Statut mit 54 zu 1 Stimmen angenommen. Es trat damit sofort in Kraft. Offenbar nur unter grossen Bemühungen ist es gelungen, den Kronrat wieder zu besetzen. Das bestehende Spiel- OK hat hier Assistenz geleistet. Als Hesonusode CXX. gewählt worden ist Karl Schönbächler, als Gimmermeh Rainer K. Zörner, als Aktuaria Sabrina Contratto, als Materialiu der bisherige Reto Marty und als Kronrat ohne besondere Aufgaben Toni Dettling. Schönbächler, Zörner und Contratto gehören alle drei dem aktuellen Spiel-OK an.
2020 den Verein in jüngere Hände übergeben
Dieser neu zusammengesetzte Kronrat versteht sich als «Übergangskabinett», das nach dem Spiel den Verein zwar weiterführen wird, um anschliessend eine nachhaltige Lösung zu finden und 2020 die Spieltradition in «jüngere Hände legen zu können». Dazu soll die Gesellschaft geöffnet werden, mit neuen Ideen. Man müsse den Spagat schaffen zwischen Tradition und Moderne. Mit diesen Wahlen sind fünf bisherige Kronräte zurückgetreten: Monika Steiner, Domenico Emanuele und die alt Hesonusodes Patrik Bamert, Stephan Schlegel und Christian Schnetzler. Gut aufgestellt ist die Japanesengesellschaft finanziell. Vor einem Jahr ist mit dem Spiel-OK ein Vertrag abgeschlossen und 50 000 Franken als Betriebskapital zur Verfügung gestellt worden. Aktuell finden sich in den japanesischen Schatullen noch 115 000 Franken als Polster. Wie Toni Dettling betonte, seien aber auch grosse kulturelle Ressourcen ein Wert: eine Tradition von 162 Jahren mit 49 Spielen, ein grosser Fundus an Dokumenten, Kostümen, Requisiten und die Bedeutung eines Eckpfeilers der Schwyzer Fasnacht.
Bote der Urschweiz / Josias Clavadetscher
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Bote der Urschweiz
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