Der Mann fürs Wilde: Oskar Ebiner, Maskenschnitzer aus dem Lötschental. Bilder Christoph Clavadetscher
Der Mann fürs Wilde: Oskar Ebiner, Maskenschnitzer aus dem Lötschental. Bilder Christoph Clavadetscher
In seiner bekannten Art wusste Josias Clavadetscher die Besucher im Museum mit seinem Vortrag zu begeistern.
In seiner bekannten Art wusste Josias Clavadetscher die Besucher im Museum mit seinem Vortrag zu begeistern.

Brauchtum / Feste

Mitten aus der Brauchpraxis

Fasnachtsexperte Josias Clavadetscher und Maskenschnitzer Oskar Ebiner erzählten gestern in Schwyz viel Spannendes zum Maskenwesen.

Nicht nur Weihnachten rückt immer näher, auch die Fasnacht geht in einem Monat los. In diesem Sinne hatte der gestrige dritte Advent auch für all jene etwas zu bieten, die trotz Weihnachtsstimmung in gebannter Vorfreude auf die fünfte Jahreszeit warten. Im Rahmen der aktuellen Ausstellung «Maskiert – Magie der Masken» lud das Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz zu einer Führung mit dem Brunner Fasnachtsexperten und früheren «Bote»-Chefredaktor Josias Clavadetscher ein. In seiner Funktion als Vizepräsident des Hefari (nationaler Dachverband der Fasnacht) und vor allem als Vollblutfasnächtler bot er quasi eine Innensicht auf die Materie.

Wieso maskieren wir uns?

Den rund 30 Anwesenden wusste Clavadetscher denn auch einiges zu erzählen: Er ging auf einzelne lokale und regionale Bräuche und deren Masken ein, berichtete viel volkskundlich Geschichtliches dazu und machte kulturelle sowie soziale Einordnungen. Der Fasnachtskenner erklärte viele Details, streifte aber auch die grossen Fragen wie «Wieso maskieren sich Menschen überhaupt gerne?». «Um eine andere Rolle spielen und aus dem Alltagstrott ausbrechen zu können», lautet Clavadetschers These, der sich besonders für das kreative Element der Fasnacht zu begeistern weiss. «Ich staune immer wieder, wie sich graue Mäuse an der Fasnacht in Paradiesvögel verwandeln», resümierte er. Seine Ausführungen waren gespickt mit witzigen Anekdoten zu einzelnen Künstlern und Bräuchen sowie zur Fasnacht im Allgemeinen. Am Nachmittag bot sich gleich der nächste Leckerbissen für Brauchtumsliebhaber. Der Walliser Tschäggätä- Schnitzer Oskar Ebiner liess sich bei seiner Arbeit über die Schulter blicken und stand den Anwesenden Red und Antwort zu dem wilden Brauch aus dem Lötschental. Wie Clavadetscher wusste auch Ebiner viel Spannendes mitten aus der Brauchpraxis zu berichten. Beide Anlässe hätten unbestritten mehr Besucher verdient gehabt. Die Ausstellung läuft noch bis Anfang April und ist ein Muss für jeden Fasnächtler – und für jeden Nicht-Fasnächtler sowieso.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

15.12.2014

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