Die Reichsversammlung der Schwyzer Japanesen wird traditionsgemäss am 6. Januar abgehalten.
Die Reichsversammlung der Schwyzer Japanesen wird traditionsgemäss am 6. Januar abgehalten.

Brauchtum / Feste

Rochade im japanesischen Kronrat

Auch der Kronrat der Japanesen hat sich auf die Spielsaison vorbereitet. Es wurde wie wild rotiert. Und intrigiert, ob nun die Güdelzischtiger den Hauptplatz 2012 benützen werden oder die Japanesen.

Mit Blick auf die Spielsaison 2012 sind im Kronrat einige Änderungen vorgenommen worden. Der eisenraiffige Christian Schnetzler Schnee-Tsi trat als Tenno zurück, Patrik Bamert hat als Nachfolger den Thron erklommen. Als Spiel-Hesonusode CXVII. wird er das Volk zu Yeddo- Schwyz dynastisch in das grosse Jahr führen. Neuer Meintschau wurde Fredy Schuler, dessen Japanesenkasse nun Christian Schnetzler für ein Jahr übernommen hat. Quasi hausintern. Ausgeschieden aus dem Kronrat ist Peter Steinegger. Sein Sitz blieb damit vakant, für den es aber Wahlvorschläge hagelte: von Generalvikar Grichting bis zu Sommaruga, vom Einsiedler Tanga-Rock-Richter bis zu Ospel wird man nun Nominationen prüfen müssen.

Fünf neue Mandarinenräte

Neu in den Mandarinenrat aufgenommen worden sind Rita-Lisa Planzer, Renata Blum, Nathalie Henseler Pfyl, Roland Pfyl und Verena Dietziker. Allerdings verlief dieses Prozedere – wie bei Einbürgerungen üblich – nicht reibungslos. Es wurden nicht gerade höhere Einbürgerungstaxen verlangt, dafür wie in solchen Fällen üblich striktere Kriterien zur Mandarinli-Prüfung. Das Thema wurde pragmatisch erledigt, als Kostüm-Chefin Julia Breu aus dem Fundus-Haus verlangte, dass der eingekaufte Kostüm-Stoff endlich aufgebraucht werden sollte.

Störmanöver

Die Reichsversammlung wurde durch oppositionelle Destabilisierungsversuche erneut gestört. So aus der Negus-Gesellschaft Seewen, deren Protagonisten sich als Jöretönel und Schulherr tarnten und schrankenlos für das Jubiläum im Nachbarreich Werbung platzierten. Ernsthafter war das taktisch geschickt angelegte Störmanöver der Güdeldienstag-Gesellschaft, die anlässlich ihres 75-Jahr-Jubiläums ebenfalls 2012 Anspruch auf den Schwyzer Hauptplatz erhebt. Mit aller Schärfe wurde die perfide Frage des Bezirksrats Schwyz zurückgewiesen, dass es sich bei der Anfrage für die Platzbenutzung um einen Fasnachtsscherz handeln könnte.

Fasnächtliche Rhetorik

Quer durch die Versammlung wurde fast ununterbrochen ein Feuerwerk an fasnächtlich-japanesischer Rhetorik gezündet.Vom Fasnachts-Defibrillator war die Rede, von Yeddo-Schwyz als Getto-Schwyz, von SF1, das sich nur für Pannen entschuldigt und nie fürs Programm, vom ewigen Beriesel mit «Ewigi Liäbi» oder vom merzschen Bübübünderfleisch. Die Trophäe des Tages aber war eine Flasche mit Beamtenschweiss, die in 50-jähriger Anstrengung gesammelt und jetzt dem regierungsrätlichen Finanzdirektor und OK-Präsidenten Kaspar Michel übereicht worden ist. Sollte es bei der Budget-Kürzung nicht klappen oder mit den Japanesen zu streng werden, «ein Schluck hilft».

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

07.01.2011

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