Neues Konzept: Acht Vereine und Vertreter der Gemeinde suchen nach einer Lösung, wie die Schwyzer Chilbi für Besucher und Organisatoren in Zukunft attraktiver gemacht werden kann. Bild Bruno Facchin
Neues Konzept: Acht Vereine und Vertreter der Gemeinde suchen nach einer Lösung, wie die Schwyzer Chilbi für Besucher und Organisatoren in Zukunft attraktiver gemacht werden kann. Bild Bruno Facchin

Brauchtum / Feste

Schwyzer Chilbi neu erfinden

Die Schwyzer Chilbi hat viel von ihrer Attraktivität verloren. Jetzt wird ein neues Konzept erarbeitet, das in zwei Jahren erstmals greifen soll. 2011 wird die Chilbi vielleicht sogar ausfallen.

«Jedes Jahr sind mit wenigenAusnahmen die gleichen Geschäfte auf dem Platz – eine richtige Nostalgie-Chilbi», schreibt Hans Grätzer in seinem Leserbrief («Bote» vom Montag). Susann Exer pflichtet ihm bei: «Meine drei Töchter gingen kurz durch die Chilbi und bestiegen anschliessend enttäuscht den Zug, um nach Luzern an die ‹Mäss› zu reisen», hält sie in ihrer Einsendung (heutige Ausgabe) fest. Auch auf der Strasse vernimmt man das Murren, das an der diesjährigen Chilbi noch verstärkt wurde, weil sich für den Autoscooter kein Platz mehr fand.

Grosser Personalaufwand

Grundsätzlich waren die Besucher jahrzehntelang mit dem ewig Gleichen zufrieden. Der Unmut nahm erst zu, als das Areal rund ums Herrengass- Schulhaus nicht mehr zur Verfügung stand. Der untere Pausenplatz wurde saniert, die Chilbi ausgebürgert. Der zur Verfügung stehende Raum für die Bahnen und Stände wurde kleiner. Vor allem aber wurde der Aufwand zum Aufbau der Infrastruktur grösser, denn beim Schulhaus konnte manTische und Stühle hinstellen. Auch die Volksbank-Garage fiel weg. Jetzt müssen Festzelte zugemietet und aufgestellt werden. Hinzu kommt, dass es immer schwieriger wird, Vereine für die Organisation zu finden. Denn der Bedarf an freiwilligen Helfern für den dreitägigen Anlass ist gross. «Vor zehn Jahren noch haben sich die Vereine darum gerissen, die Chilbi durchzuführen. Jetzt ist diese Bereitschaft gesunken, weil vermehrt Vereinsmitglieder offenbar nicht mehr bereit sind, sich für unentgeltliche Arbeit zur Verfügung zu stellen», sagt Benno Baumann, in der Gemeindeverwaltung zuständig für den Chilbibetrieb.

2011 keine Schwyzer Chilbi?

Die schlechte Nachricht: Es könnte durchaus sein, dass die Chilbi im Hauptort nächstes Jahr ausfällt. «Bisher haben wir noch keinen Verein gefunden, der sie organisieren würde», sagt Seppi Spiess, Präsident der gemeinderätlichen Kommission für Freizeit und Tourismus. Als Grund nennt er das Gmeindsfäscht, welches Ende August 2011 stattfinden wird. Denn für einen Verein ist es schwierig, freiwilliges Personal für zwei zeitlich kurz aufeinanderfolgende grosse Anlässe zu finden.

Neues Konzept wird erarbeitet

Die gute Nachricht:Weil alle eingesehen haben, dass die Schwyzer Chilbi so keine Zukunft mehr hat, wird gegenwärtig ein neues Konzept erarbeitet. «Wir haben alle Vereine der Gemeinde angeschrieben. Acht haben sich bereit erklärt, ein neues Konzept zu erarbeiten und die Chilbi künftig im Turnus zu organisieren», sagt Gemeinderat Spiess. Es sind dies: Turnverein STV Schwyz, Jodlerclub Echo vom Mythen, Feldmusik,Tambourenverein, Sportclub Schwyz, Schwyzer Nüssler, Skiclub und Guuggenmusig Rampassä. Sie schicken ihre Vertreter in eine Arbeitsgruppe, welche das Konzept entwirft und verabschiedet. Anfang November werde man an einer Sitzung gemeinsam eine Lösung entwerfen.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

13.10.2010

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