Sibylle Schindler (rechts) erklärt Passantinnen ihre Stelen (Bild oben). Bild Silvia Camenzind
Sibylle Schindler (rechts) erklärt Passantinnen ihre Stelen (Bild oben). Bild Silvia Camenzind
Details Ihrer Werke sind immer faszinierend, filigran und doch stark. Bild S. Schindler
Details Ihrer Werke sind immer faszinierend, filigran und doch stark. Bild S. Schindler

Kunst & Design

Zum dritten Mal an der Triennale

Sibylle Schindler stellt an der international renommierten Freiluftausstellung für Skulpturen in Bad Ragaz aus.

83 Künstlerinnen und Künstler aus 16Ländern zeigen in der St.Galler Gemeinde Bad Ragaz rund 450 Kunstwerke. Eine davon ist Sibylle Schindler. Die Schwyzer Künstlerin hat es nach 2009 und 2012 zum dritten Mal geschafft, Teil der Triennale zu sein. Diesmal stehen Sibylle Schindlers Werke an der Tamina, direkt am Rundgang unweit des Parks, in dem sie die letzten beiden Male präsent sein durfte. Ihre sechs Skulpturen stehen an einer Holzbrücke, die über den Fluss führt. Schindler hat drei davon – sie nennt sie die Gruppe der Kinder und Jugendlichen – auf der einen und die erwachsenen Zeitzeugen auf der anderen Seite des Brückenzugangs gestellt. Die Künstlerin fällt auf und wird von Besuchern angesprochen Kaum ist die Künstlerin vor Ort, wird sie bereits erkannt und in ein Gespräch verwickelt. Weiteren Besuchern fällt die Schwyzerin wegen ihrer leuchtend roten Haare auf. Sogleich wird sie zu den sechs Stelen befragt. Sibylle Schindler nennt sie «Zeitzeugen», lässt der Betrachterin, dem Betrachter aber viel Spielraum. «Jeder kann seine Erfahrungen, seine Geschichten reinlegen », erklärt sie. Bei der Gruppe der Kinder ist die erste Skulptur umhüllt. Warm eingewickelt oder wegen einer Verletzung einbandagiert? Beim grössten der Dreiergruppe, dem Teenager, sind Wunden sichtbar. Sie liegen in weichem Material, eine Chance, dass sie verheilen. Bei der Gruppe der Erwachsenen zeigen sich die Zeichen der Zeit als feine Spuren. Aber auch Gewalt ist zu sehen. Nägel durchbohren die Stelen. Trotz allem keimt in Weiss Hoffnung auf neues Leben auf. So könnte man die Figuren interpretieren, muss man aber nicht. «Jeder assoziiert das anders », betont Sibylle Schindler. Und sie weist auf die von aussen völlig getarnte Solarbeleuchtung hin: Nachts entfaltet die Gruppe am Fluss eine nochmals andere Wirkung. Die Schwyzer Künstlerin freut sich, erneut von der Jury der Bad Ragartz für diese renommierte Open-Air-Ausstellung ausgewählt worden zu sein. Es handelt sich um Europas grösste Freiluft- Skulpturenausstellung. Sibylle Schindlers sechs Werke passen gut in die Ausstellung, die in diesem Jahr unter dem Motto «Distanz schärft den Blick» steht. Die achte Ausgabe der Triennale dauert noch bis Ende Oktober. Das Budget der Veranstaltung beträgt 2,5 Millionen Franken, der Eintritt ist frei. Die Organisatoren rechnen mit mehreren Hunderttausend Besucherinnen und Besuchern.

Bote der Urschweiz / Silvia Camenzind

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

11.06.2021

Webcode

www.schwyzkultur.ch/xWQYiZ