Diese zwei Schwyzer Messgewänder bekommen im «Zwingli»-Film eine grosse Bühne. Zwingli trägt während der Liturgie das Messgewand mit dem roten Innenteil, weiss der ehemalige Schwyzer Pfarrer Reto Müller. Bild: Jürg Auf der Maur
Diese zwei Schwyzer Messgewänder bekommen im «Zwingli»-Film eine grosse Bühne. Zwingli trägt während der Liturgie das Messgewand mit dem roten Innenteil, weiss der ehemalige Schwyzer Pfarrer Reto Müller. Bild: Jürg Auf der Maur

Film

Schwyzer Hilfe für neuen Kino-Hit

40000 Besucher zählte der «Zwingli»-Film am ersten Wochenende. Damit werden Rekordzahlen verzeichnet. Ein Erfolg, der auch mit Schwyzer Hilfe aus Kirchenkreisen zustande kam.

«Ich kann diesen Film wärmstens empfehlen. » Der ehemalige Schwyzer Pfarrer Reto Müller ist vom «Zwingli»-Film, der letztes Wochenende schweizweit Premiere in den Kinos feierte, begeistert. Doch nicht nur er: Nicht weniger als 40000 Zuschauer lockte die 6-Millionen-Franken-Produktion über den Zürcher Reformator in die Kinosäle. Damit schaffte es der Film auf Platz eins der Schweizer Kino-Hitparade. Was die wenigsten wissen: Regisseur Stefan Haupt konnte bei der Filmproduktion auch auf prominente Schwyzer Hilfe zurückgreifen. Durch private Beziehungen wurde nämlich Reto Müller angefragt, ob er beratend mitmachen würde. Die Filmemacher erhofften sich vom ehemaligen Schwyzer Pfarrer Tipps und Ratschläge bei der Gestaltung der katholischen Riten und der Liturgie.


Beratung und Messgewänder für den «Zwingli»-Film


«Ich bin Filmfan und machte da sehr gerne mit», erklärt Müller im Gespräch mit dem «Boten». Er war nicht nur während eines ganzen Tages auf dem Filmset dabei, sondern konnte schon das Drehbuch im Vorfeld lesen und die eine oder andere Korrektur anbringen. Von der Arbeit auf dem Set zeigt sich Müller – er durfte auf einem Stuhl gleich neben Regisseur Haupt Platz nehmen – noch immer sehr angetan. Rund 250 Personen hätten damals im Grossmünster äusserst konzentriert gearbeitet. Auf die Aufforderung, die Kamera laufe wieder, sei es innert Sekunden mucksmäuschenstill geworden. «Diese Disziplin hat mich sehr beeindruckt. Auf die Schnelle eine absolute Stille im Raum zu bekommen, habe ich in der Schule nicht geschafft », schmunzelt Müller. Doch damit nicht genug. Das Filmteam konnte neben der Beratung auch sonst noch auf Schwyzer Hilfe zurückgreifen. So wurden mehrere verschiedene Messgewänder aus der Pfarrkirche Schwyz der Filmcrew zur Verfügung gestellt. Die beiden goldenen Messgewänder – Zwinglis zusätzlich mit einem rotem Futter versehen – sind nun im Film prominent im Einsatz. Nach Zürich «wanderten» aber noch zusätzliche kirchliche Utensilien wie Kerzenständer oder andersfarbige Messgewänder. «Wir machten einen Mietvertrag, und alles ist inzwischen wieder zurück», freut sich der aus Zürich stammende Schwyzer Priester. Was am Drehtag in Zürich im Grossmünster gefilmt wurde, komme nun in einer knapp zweiminütigen Sequenz vor, staunt Müller.


«Zwingli war für mich immer eine positive Figur»


Müller freut sich vor allem auch über den Inhalt des Filmes und dass er eine so grosse Resonanz fand. Auf allen Kanälen werde geworben. Haupt sei es sehr gut gelungen, «die innere Entwicklung » von Zwingli zu zeigen. Der Film beschränke sich auf diesen wichtigen inneren Kampf, den der Reformator mit sich führte. «Zwingli war für mich immer eine positive Figur. Dass ich bei diesem Film mithelfen durfte, hat mich geehrt. » Müller sieht in Zwingli vor allem einen grossen Sozialreformator. Er hätte nie gedacht, dass dieses Filmthema so viele Leute anlocke. Umso mehr freue er sich nun, so Müller.


Bote der Urschweiz / Jürg Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

23.01.2019

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