Müslüm als «Samichlaus», auch ein Gastarbeiter aus der heutigen Türkei. Bild Patrick Kenel
Müslüm als «Samichlaus», auch ein Gastarbeiter aus der heutigen Türkei. Bild Patrick Kenel

Bühne

Müslüm-Konzert von den Fans bestürmt

350 Konzertbesucher sangen und tanzten mit dem Berner im ausverkauften «Gaswerk».

Erstmals war ein Konzert in der neuen Eventbar Gaswerk bereits im Vorverkauf übers Internet ausverkauft, sodass an der Abendkasse keine Tickets mehr erhältlich waren. Offenbar konnten die Verantwortlichen mit dem erstmaligen Liveauftritt dieses Popkünstlers in der Region ein Bedürfnis stillen. Müslüm hat Fans jeglichen Alters zwischen 10 und 50 Jahren, welche am Samstagabend im prall gefüllten Saal auf das Konzert warteten und im Anschluss ein Autogramm ergattern wollten.

Ansteckender Sound

Schon mit dem ersten Song steckte die Band um Müslüm und Background- Sängerin Raquel Rodo das Publikum mit orientalisch geprägtem Sound an. Wenn er nicht sang, zeigte sich, dass Müslüm neben der mitreissenden Musik auch als Humorist gefragt ist. Der Berner Semih Yavsaner tritt als stark behaarter Gastarbeiter mit ausgeprägtem türkischem Akzent auf, philosophiert auf der Bühne aber wie ein Gelehrter über Gott und die Welt. Etliche Sprüche hatte er auf Lager. So witzelteMüslümüber andereMigranten in der Schweiz: «In den Siebzigern haben sie den Gotthardtunnel gebaut, jetzt schiessen sie Tore für diesen Petkovic. » Oder er machte sich über den Handywahn lustig. Mit dem Ratschlag «Lass dich nicht als Ware deklarieren, dann verlierst du nicht an Wert» leitete er über zu seinem aktuellen Hit «Lass la bambele». Bis zum Schluss des Programms musste das Publikum auf die bekanntesten Songs warten. Erst verschrieb Müslüm ein musikalisches «Süpervitamin » als Mittel gegen alle Probleme. Nach lautem Gekreische folgten als Zugabe seine ältesten Hits: «Samichlaus » und «Erich, warum bisch du nid ehrlich?». Darin nimmt die Kunstfigur reale SVP-Politiker auf die Schippe. Müslüm besingt aber auch Liebe und Respekt, wie in einem Liebeslied. Mit diesen Ohrwürmern brachte die Band erst recht gute Stimmung in die Eventbar.

Bote der Urschweiz (Patrick Kenel)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

30.11.2015

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