Die Dreierteams der Protagonisten hatten immer wieder neue herausfordernde Aufgaben zu meistern. Bilder: Nadine Annen
Die Dreierteams der Protagonisten hatten immer wieder neue herausfordernde Aufgaben zu meistern. Bilder: Nadine Annen
Nur Zuschauen reichte am Donnerstag im «Gaswerk» nicht: Das Publikum konnte den Improtagonisten kreative Inputs für die einzelnen Szenen geben und durfte nach jedem «Spiel» abstimmen, welches Dreierteam die Aufgabe besser gelöst hat. Bilder: Nadine
Nur Zuschauen reichte am Donnerstag im «Gaswerk» nicht: Das Publikum konnte den Improtagonisten kreative Inputs für die einzelnen Szenen geben und durfte nach jedem «Spiel» abstimmen, welches Dreierteam die Aufgabe besser gelöst hat. Bilder: Nadine

Bühne

Zuschauer spielten Regie und Jury

Ein perfektes Zusammenspiel aus kreativen Inputs vom Publikum, umgesetzt mit herausragender Schauspielkunst und überraschenden Ideen der Improtagonisten bot sich am Donnerstag im «Gaswerk».

Einmal mehr boten die theaterbegeisterten Innerschwyzer Improvisations-Theater vom Feinsten. Jacqueline Beutler, Sandra Magnusson und Eliane Lumpert als Team Gold und Dario Degiorgi, Petra Zurfluh und Micha Suter als Team Weiss lieferten sich ein Battle nach dem anderen. Wortgewandt, einfallsreich, mit viel Witz und vor allem voller Überraschungen begeisterten sie das volle Haus. «Was ihr heute Abend seht, ist Premiere und Derniere gleichzeitig», begrüsste Simona Beffa, die als Moderatorin durch den Abend führte, das Publikum und erklärte die Spielregeln des Impro- Theaters: Einer der wichtigsten Faktoren seien dabei die Zuschauer. Denn von ihnen holte Beffa vor jeder Szene Inputs ab: Von der Lieblingsfarbe über Gegenstände, Berufe, Orte bis hin zur Beziehung zweier Rollen oder zu einem Weltrekord aus dem «Guiness World Records»-Buch konnte das Publikum jeweils bestimmen, was die sechs Schauspieler in die nächste Szene einbauen müssen. Nach jeder Szene wurde zudem demokratisch abgestimmt, an welches Team der Punkt für das Duell geht. Dass alle zusammen hervorragend spielten, zeigte das knappe Kopf-an-Kopf-Rennen.

Singen, Kauderwelsch und Genrewechsel: Alles kein Problem

In den diversen Spielen wurden die Schauspieler nicht selten vor schwierige Herausforderungen gestellt: Oder wie würden Sie sich als zwei Veganer in einem Polizeiverhör verhalten, in welchem das Publikum bestimmt hat, dass sie des Fleischkonsums verdächtigt werden, Sie das aber alles nicht wissen? Oder eine einminütige Szene mit zwei Tierärzten, die ein Mammut untersuchen, plötzlich in 30 oder sogar nur 10 Sekunden spielen? Die Antworten darauf gaben die Improtagonisten scheinbar mit Leichtigkeit. Und auch abrupte Szenenwechsel stellten für sie kein Problem dar. Wurde die eine Figur mitten im Dialog plötzlich mit einer neuen Schauspielerin ausgetauscht, ging es nahtlos in einer völlig anderen Situation mit anderen Figuren weiter. Auch auf Kommando in Kauderwelsch weiterzusprechen oder den Text zu singen, gelang den Schauspielern unter anderem dank der musikalischen Untersützung von Jonas Bünter (Gitarre) und Megi Togan (Geige) ohne Probleme. An diesem Abend blieb jedenfalls kein Auge trocken. Denn sogar die schier unmöglich zu lösende letzte Battle-Szene im «Genre-Replay» wurde schliesslich zu einemHighlight:Dennwerhättegedacht, dass echte Menschen aus Fleisch und Blut eine soeben gespielte ganz normale Bühnenszene als Trickfilm wiederholen können?

Begeistertes Publikum

Die Improtagonisten konnten es mit Donald-Duck-Stimmen und nervösem Umhergehüpfe und versetzten das Publikum damit in absolute Begeisterungsstürme. «Als das Publikum das Genre ‹Trickfilm› wählte, dachte ich zuerst, ‹ou nein, die letzte Szene sollte doch ein Highlight werden.› Doch irgendwie hat unsere Gruppe dann so super harmoniert, dass es doch noch gut kam», strahlte Eliane Lumpert nach der Aufführung. Und ihre Kollegin Sandra Magnusson lobte das Publikum: «Man hat gemerkt, dass viele hier waren, die uns bereits kannten: Alle haben gut mitgemacht und super Inputs geliefert. Die Stimmung war einfach toll.»

Bote der Urschweiz (Nadine Annen)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

03.06.2017

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