Dirigent Peter Werlen in seinem Element. Bild Josef Grüter
Dirigent Peter Werlen in seinem Element. Bild Josef Grüter

Musik

Die ganze Kirche sang begeistert mit

Was heute eher selten ist, gelang Dirigent Peter Werlen mit der Aufführung der Toggenburger Passion am Palmsonntagabend in Seewen.

Er sprüht vor Begeisterung, der quirlige fröhliche Musiker aus dem Wallis. «Was macht man in Schwyz, wenn man sich integrieren will?», meinte er im Vorfeld der Aufführung. «Als Musiker: Musik. Also kam ich auf die Idee, als Leiter des Internationalen Projektchores Walchwil die Toggenburger Passion mit Musikern der Region in Seewen aufzuführen.» Unter dem Titel «Queens Land Classics» will er mit seinem Start-up die Zentralschweizer Kulturszene beleben. Werlen, der seit diesem Januar auch die Feldmusik Seewen dirigiert, wohnt seit einem halben Jahr in Schwyz. Als freischaffender Dirigent ist er ein richtiger Vollblutmusiker. Die Begeisterung sprang am Sonntag schnell auch auf die Besucher über.

 

Eine interessante Mischung zwischen Klassik und Volksmusik

«Es gibt kein Publikum, es gibt nur Mitwirkende», war das Motto. So waren die Anwesenden aufgefordert, dreimal in der Aufführung aktiv mitzusingen, was vorgängig geübt wurde. Und tatsächlich: Statt wie üblich leise und verhalten, sangen die Schwyzer wieder einmal aus vollen Kehlen in der Kirche. Das Werk des heute 80-jährigen St. Galler Komponisten Peter Roth zeugt von der Liebe zum Toggenburg, aber auch zur klassischen Musik. Es ist eine gelungene Symbiose zwischen Klassik und Volksmusik, aber auch zwischen Musik und Vorstellung. Roth schrieb das Werk zu den Bildern «Die grosse Passion» des Wattwiler Kunstmalers Willy Fries. Bei der Aufführung ohne Bilder konnte sich der aktive Zuhörer seine eigenen Vorstellungen im Kopf ausmalen. Rahel Bünter und Kantonsratspräsident Jonathan Prelicz überzeugten mit einem stimmgewaltigen Auftritt. Viele Profi- und Spitzenmusiker der Region fügten sich zu einem harmonisch perfekten Orchester. Dass diese Aufführung voll eingeschlagen hat, bezeugte das begeisterte Publikum mit Standing Ovations zum Schluss.

 

Bote der Urschweiz / Josef Grüter

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

26.03.2024

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