Die Künstlerin mit ihrem Werk: Mit Gilgamesch hat Franziska Rapphausen die älteste, geschriebene Geschichte der Welt neu illustriert und nacherzählt. (Bild: Kilian Küttel)
Die Künstlerin mit ihrem Werk: Mit Gilgamesch hat Franziska Rapphausen die älteste, geschriebene Geschichte der Welt neu illustriert und nacherzählt. (Bild: Kilian Küttel)

Kunst & Design

Seebnerin illustriert Gilgamesch-Epos neu

Die Seebner Künstlerin Franziska Ripphausen veröffentlichte ein Bilderbuch mit dem Titel «Gilgamesch. Eine sehr alte Geschichte aus Mesopotamien». Damit illustrierte sie die älteste geschriebene Geschichte der Welt.

«Es ist die Geschichte des jungen Helden Gilgamesch, der mit seiner unbändigen Kraft die Menschen und die Götter herausfordert», steht auf dem Einband von Franziska Ripphausens Werk. Der junge König Gilgamesch herrscht über Uruk, eine Stadt im Land der beiden grossen Ströme Euphrat und Tigris. Gilgameschs Untertanen sollen immer für ihn arbeiten, mit ihm kämpfen, ihm ständig dienen und ihn immer bewundern. Sie wünschen sich deshalb von der Schöpfergöttin Aruru einen ebenbürtig starken Gefährten für ihren König. Daraufhin formt sie aus einem Stück Lehm einen Genossen namens Enkindu. Er und Gilgamesch werden die besten Freunde. Dies ist der Beginn einer wunderbaren, abenteuerlichen Geschichte.

Werk der sumerischen Literatur

Das Gilgamesch-Epos stammt ursprünglich aus dem babylonischen Raum. Es zählt zu den bekanntesten Werken der sumerischen Dichtung. Die umfassendste Fassung wurde aus der Bibliothek eines assyrischen Königs überliefert. Es ist auf elf Steintafeln erhalten, doch leider immer noch unvollständig, denn eine Tafel fehlt.

Bilder in Schublade gewandert

«Ich beschäftige mich schon sehr lange mit der Entwicklung der menschlichen Kultur und der individuellen, kulturellen Entwicklung. Sei es anhand von Höhlenmalereien oder antiker Literatur. Es fasziniert mich. Ich habe Gilgamesch ausgewählt, weil es nicht einfach irgendein Buch ist. Sondern das älteste geschriebene Werk der Menschheitsgeschichte», sagt Ripphausen auf die Frage, was sie dazu bewogen hat, «Gilgamesch» zu illustrieren und nachzuerzählen. Doch war es ein langer Weg bis zur Vollendung des Buches. «Die Bilder habe ich vor etlichen Jahren schon gemalt. Doch sind sie irgendwann in eine meiner zahlreichen Schubladen gewandert, und ich habe mich nicht mehr näher damit befasst. Irgendwann war ich an dem Punkt, an dem ich mich entscheiden musste, ob ich sie wegwerfen soll oder ob ich etwas daraus machen will. Da habe ich mich für die zweite Variante entschieden», so die Seebnerin. Vor rund einem Jahr erstellte sie ein Exposé, eine Essenz der Geschichte. Darin hat sie die Handlung auf eine «knappe und verständliche Form eingedampft».

Keine Probleme mit der Realisation

Die Arbeit verlief durchgehend reibungslos. «Ich konnte mich auf ein tolles Team verlassen. Die Zusammenarbeit mit dem Verlag Triner war ebenfalls sehr gut. Man ist mir wirklich entgegengekommen, und ich kann sagen, dass mir überhaupt keine Steine in den Weg gelegt worden sind», sagt die Künstlerin. Doch wer nun denkt, «Gilgamesch» sei ein reines Kinderbuch, der liegt falsch. Ripphausen dazu: «Es ist mir ein Anliegen, dass man nicht denkt, das Buch sei nur für Kinder gedacht. Es ist für jedermann, von jung bis alt. Doch sollte man wissen, dass man ein Kleinkind begleiten sollte, wenn es ‹Gilgamesch› liest. Denn die Materie benötigt einige Erklärungen, damit ein Kleinkind alles begreift.»

Bezugsquelle

Franziska Ripphausen: «Gilgamesch. Eine sehr alte Geschichte aus Mesopotamien.» Druck und Vertrieb: Druckerei Triner AG, Schwyz. ISBN-Nr. 978-3-908572-54-1.

Präsentation

Das Buch wird an der Vernissage zur Ausstellung der Malerei und Zeichnungen von Ripphausen am Samstag, 3. März, in der Galerie Ermitage in Beckenried präsentiert.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

01.03.2012

Webcode

www.schwyzkultur.ch/QQJTKf