Die Bühne des «Gaswerks» wurde am vergangenen Samstagabend richtig gerockt: Sina und ihre Band heizten den Besucherinnen und Besuchern ein. Bild Virginia Wyss
Die Bühne des «Gaswerks» wurde am vergangenen Samstagabend richtig gerockt: Sina und ihre Band heizten den Besucherinnen und Besuchern ein. Bild Virginia Wyss

Musik

Das Reh mit grossem Herzen

Schon mit ihrem sympathischen «Hallo Seewä! » hatte Sina die Herzen erobert – und veranstaltete ein Feuerwerk im «Gaswerk».

Frech und rockig, einfühlsam und ruhig, dannwieder aufgedreht und doch nachdenklich – das ist das neue Album von Sina, welches die Sängerin momentan auf ihrer Tour präsentiert. Jedes Lied hat eine Geschichte, und die Walliserin nahm sich die Zeit, die eine oder andere zu erzählen. Nebenwitzigen Anekdoten aus ihren Teenagerjahren erklärte Sina den Hintergrund des Liedes «Där Himmel ob miär». Sie habe sich gefragt, wie Menschen, die in einem Kriegsgebiet lebten, Tag für Tag fühlten, und daraus sei dieser Song entstanden. Durch diese Authentizität und Transparenz sorgte die Sängerin zusätzlich für Gänsehaut.

Vom Reh auf dem Männertorso

Auch zum neuen Albumtitel «Tiger und Reh» gab es einiges zu sagen. Praktisch jeder Mann, den sie gefragt habe, identifiziere sein Geschlecht mit dem Tiger, der stark, kräftig und mutig sei. Die Frauen dagegen seien die scheuen, zarten Wesen, also dem Reh ähnlich. Doch, so Sina, hinter dieser «klassischen» Zuordnung stehe ein grosses Aber, denn das Tigersein habe einige Nachteile. Man(n) sei dann nämlich vom Aussterben bedroht, ein notorischer Einzelgänger und werde sage und schreibe nur 19 Jahre alt! Das Reh habe eine grosse Nase, was die Walliser mit einem grossen Herzen verbinden würden. Zudem sei das Tier vegetarisch, esse also nicht seine Kollegen, und sei als Herdentier sehr gesellig. Aus diesen Gründen sollten sich die Herren nochmals überlegen, mit welchem Tier sie sich assoziieren wollten. Ausserdem gab die Sängerin ihre Schwäche für Reh-Shirts zu: «Wenn ein Mann an seinem Männertorso ein Reh trägt, ist das unwiderstehlich.»

Gelungener Auftakt

Dominic Zaalberg, Mitinhaber der Gaswerk Eventbar, und Remo Camenzind von Mix Max Music zeigten sich erfreut über den Anfang der Konzertreihe Swiss Sounds!. «Wir durften rund 200 Besucherinnen und Besucher empfangen. Und die Zusammenarbeit mit Sina und ihrem Team war sehr gut, total unkompliziert», so Zaalberg. Wer die Walliserin und ihre Band auf der «Gaswerk»-Bühne erlebte, glaubt dies sofort. Der vergangene Samstagabend war nicht nur eine musikalische Perle, sondern durch die Natürlichkeit der Sängerin ein richtiges Rundumerlebnis

Bote der Uhrschweiz (Virgina Wyss)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

19.10.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/CauhuP