Internationaler Standard: Dieses Bläseroktett – samt Kontrabass – müsste man auf Welttournee schicken. Bild Christoph Jud
Internationaler Standard: Dieses Bläseroktett – samt Kontrabass – müsste man auf Welttournee schicken. Bild Christoph Jud

Musik

Mit der Natur und Gott in Einklang

Das Neujahrskonzert in der voll besetzten Pfarrkirche Seewen war um Überraschungen nicht verlegen. Heidy Weber-Wiget und Fides Auf der Maur ist es erneut zu verdanken, dass viele Musikfreunde mit einem hochstehenden Auftakt ins neue Jahr begleitet wurden.

Der Dank an die verschiedenen Sponsoren und der Neujahrswunsch von Heidy Weber-Wiget an die Konzertbesucher, im kommenden Jahr mit sich, mit der Natur und mit Gott in Einklang zu sein, nahm einiges vorweg, was im Konzert bereits erste Wirklichkeit werden durfte.

Von internationalem Format

Bereits ein Blick ins Programm war bestens geeignet, sich auf einige Überraschungen gefasst zu machen. Tatsächlich: Aussergewöhnliches war nicht nur angekündigt, sondern wurde auch auf einem technischen wie interpretatorischen Niveau verwirklicht, das – ohne geringste Übertreibung sei es ausgesprochen – internationalen Standards entspricht. Hinter jedem Pult sass, angeführt von Fides Auf der Maur, ein hochkarätiger Solist. Die Idee sei hier angebracht: Dieses Bläseroktett – samt Kontrabass – müsste man auf eine Welttournee schicken. Kompositionen wie Mozarts Ouvertüren zu «Figaros Hochzeit» und «Die Entführung aus dem Serail» sind uns zwar in reiner Orchesterbesetzung bestens vertraut. Sie nun in einer Bearbeitung für Bläser zu hören, musste bei diesem hochstehenden interpretatorischen Niveau auch strenge Puristen überzeugen, die in unserer Zeit nur noch das historisch authentische Klangbild gelten lassen. Einzig die Bearbeitung von Gershwins «Porgy and Bess» schien wegen des Aussparens der menschlichen Singstimme für eine Transposition in einen reinen Bläsersatz nicht besonders prädestiniert zu sein.

Spannende Kontraste

Das Neujahrskonzert überzeugte aber auch durch seine Kontrastwirkung. Auf Mozarts «Figaro» folgte Frantisek Krommers festlich heitere und virtuos verspielte Partita in Es- Dur, auf Mozarts stets überraschend abgründige, hoch differenziert interpretierte Serenade in c-Moll schloss Gordon Jacobs unbeschwert witziges Divertimento in Es-Dur mit den beiden fulminant spielenden Hornisten an, darauf Mozarts erster Teil zur Ouvertüre der «Entführung» und abschliessend Gershwins «Porgy and Bess». Der lang anhaltende Applaus am Schluss des Konzertes galt der grossartigen solistischen wie der Ensembleleistung von Fides Auf der Maur und Thomas Hunziker (Klarinette), Simon Fuchs und Beat Anderwert (Oboe), Matthias Racz und Hans Agreda (Fagott), Karl Fässler und Alois Hugener (Horn) und Peter Kosak (Kontrabass).

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

03.01.2011

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