Freuen sich auf die närrischen Tage: Das aktive Ras-Kollegium der Negusgesellschaft Seewen, ergänzt mit Ehrenmitgliedern. Bild Ras Knipswas Franz der Geissfuss
Freuen sich auf die närrischen Tage: Das aktive Ras-Kollegium der Negusgesellschaft Seewen, ergänzt mit Ehrenmitgliedern. Bild Ras Knipswas Franz der Geissfuss

Brauchtum / Feste

Addis-a-Seeba ist für Fasnacht bereit

Das neguanische Volk folgte dem Aufruf, die 77. Reichsversammlung der Negusgesellschaft Seewen am Samstagabend zu besuchen. Viele Neguanerinnen und Neguaner konnten es kaum erwarten, bis endlich der Kaiser seine Edikte für die kommende Fasnacht seinem geliebten Volk verkündete.

Pünktlich zur zwanzigsten Stunde des Tages zog das Ras-Kollegium mit dem Kaiser Negus Negesti XXXVI., Stephan von den Linden (Stephan Gramlich), in die Katakombe der alten Universität ein. Im Takt des Negus-Marsches klatschte und schunkelte das Volk und bereitete den Vorsitzenden des kaiserlichen Hofes einen gebührenden Empfang. Sogleich konnte der Ras Kanzler, Roman der Vorturner (Roman Betschart), die Versammlung eröffnen. Es war ihm eine Freude, so viele Altherrscher und Ehrenräte Ras h. c. namentlich begrüssen zu können. Sichtlich erfreut waren Pascal Betschart und Roman Fanchini, als der Kanzler die beiden vorschlug, dem Kaiser für die Dauer der Reichsversammlung als ONESTI (Offizielle Neguanische Stimmenzähler) dienen zu können.

Die Löcher in der Kasse versteckt

Nach der Wahl der ONESTIs konnte endlich der sichtlich nervöse Ras Schreibwas, Paul der Hirnibick (Paul Holdener), zum Mikrofon treten. Sein Bericht war ein langes Gedicht, zum Glück hatte er das Vergnügen, über genügend Kissen zu verfügen. Keiner war zu faul, den Stimmausweis in die Höhe zu strecken und das Protokoll des Schreibwas zu seiner Gültigkeit zu erwecken. Nun war der Hüter des kaiserlichen Schatzes an der Reihe. Ras Gibwas, Werner die kleine Hand (Werner Reichmuth), wusste genau zu berichten, auf wie viele neguanische Taler er an der Fasnacht musste verzichten. Der Rechnungsprüfer Louis Suter ist ein Gibwas-Schreck, doch besser als beim TCS hat unser Werni die dunklen Löcher in der neguanischen Kasse versteckt.

Ras Rottwas verlässt Gesellschaft

Die Pause wurde mit einem Losverkauf versüsst, doch nun schon der Ras Fahrwas I, Daniele der Kaltgepresste (Daniele Dell’Olivo) zum Mikrofone düst. Die Schankhaustour hat er zu Fuss genossen, denn die Staatskarossen blieben für eine genaue Prüfung hinter den Toren des Verkehrsamtes verschlossen. Von dieser Beizentour wusste er viel zu berichten, auch was unsere Seebner Dorforiginale unter dem Jahr so verrichten. Ras Sorgwas, Roman der Fädibutz (Roman Federer), hat dem Volk erzählt, das neue Schloss hätte ihm den Weg zum Arsenal versperrt. So musste er auf das Inventar darin verzichten, bis der neue Schlüssel dies wieder konnte richten. Zu guter Letzt kam nun noch ein Bericht von jemandem, der sich sonst hinter den Maskeraden versteckt. Ras Rottwas, Andi der Mohrhahn (Andreas Häne), hat es genossen, acht Jahre lang die Maskeraden durch das Dorf zu führen. Er sucht nun das neue Glück und will die Negusgesellschaft verlassen. Doch der Pfad zum neu gegründeten Verein, der Nüssler-Rott Seewen, ist ihm zum Glück schon vorgegeben.

Ehrenmitgliedschaft

Angetan durch die Demission des Ras Rottwas, trat nun erstmals der Kaiser ans Rednerpult hervor. Er lobte und bedankte sich bei seinem treuen Diener für all die geleistete Arbeit. Der Kaiser konnte nicht anders, als Andi mit demTitel eines Ras h. c. (Ehrenmitglied) zu ehren. Nun hat Andi ein grosses Ziel erreicht. Er darf sich Ras h. c. Rottwas nennen und weiterhin als Maskeradenvater die Rott durch Seeben führen. Nach einer weiteren kurzen Pause zog der stolze Kaiser Negus Negesti XXXVI., Stephan von den Linden, mit dem Ras-Kollegium erneut in die Festhalle ein. Gespannt war nun dasVolk, denn der Kaiser war für die Regierungserklärung bereit. Alle mussten es erfahren, denn beim Kaiser war während des Jahres nicht immer alles im Klaren. Doch dank den vielen Neguanerinnen, die ihn im Ghebi besuchten, wird er auch an der heurigen Fasnacht alle Schankhäuser ausgiebig aufsuchen. Der Kaiser hat ein Edikt erlassen. Das Ras- Kollegium muss jetzt mehr Fitness machen. Am Staatsfeiertag bleiben die Staatskarossen in der Garage, damit sich endlich die CO²-Emission reduzieren kann. Auch sei der Lauasee wieder zu gefrieren, dass der Kaiser wie Moses über das Waser gehen kann. So verflog die Zeit, und der Kaiser war für das Wort aus dem Volk bereit. Mit dem Hinweis auf den Negusball vom 26. Januar und dem Staatsfeiertag am Güdeldienstag beendete der Kanzler die Reichsversammlung.

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

14.01.2013

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