Butterherzli für Doktor de Witt (Reto Schmid): Er stellt fest, dass «der Engel» (Maya Manzoni) sein Herz schneller schlagen lässt. Das passt Felix Bollmann (Emil Schnellmann) nicht ins Konzept. Bild Johanna Mächler
Butterherzli für Doktor de Witt (Reto Schmid): Er stellt fest, dass «der Engel» (Maya Manzoni) sein Herz schneller schlagen lässt. Das passt Felix Bollmann (Emil Schnellmann) nicht ins Konzept. Bild Johanna Mächler

Bühne

Dreister Ganove mit grossem Herz

Die Marchbühne feierte am Freitag Premiere vor viel Publikum. In der Komödie «de Neurose-Kavalier» behauptet ausgerechnet der freche Samichlaus-Räuber, dass jeder Dritte eine Meise hat.

Der Samichlaus-Räuber schleicht mit Mantel, Bart und Sack in eine verlassene Arztpraxis und versteckt die verräterische Kleidung in einer roten Tasche. Jetzt geht es ihm schon besser. Doch wo ist er hingeraten? Eben noch die Migros um etliche Tausender beraubt, spricht ihn das Fräulein Engel an: Der Stellvertreter Doktor de Witt sei schon erwartet worden. So kommt Felix Bollmann, der nur ein paar Semester Veterinärmedizin vorzuweisen hat, zu seinen Patienten: die überspannte Ruth Carrera mit ihrem Vaterproblem, Jürg Appelhans will Elvis sein und Sybille Bast, eine Kleptomanin. Bollmann therapiert auf seine Weise. Er lässt sich auch nicht ablenken, als der richtige Doktor de Witt kommt.

Falscher Arzt

Mit geschicktem Taktieren und Manipulieren behält er den Überblick in der Praxis – bis seine rote Tasche abhanden kommt. Damit hört der Spass aber nicht auf. Auch nicht für Felix Bollmann, der gerade im Begriff ist, sich in Frau Langfinger zu verlieben. Jeder der sieben Darsteller erzählt seine Geschichte mit Drama und Lust. Mimik und Gestik reizen die Zuschauer ebenso zum Lachen wie unzählige witzige Sprüche und altkluge Lebensweisen. Der Marchbühne unter Regie von Jeannine Landheer ist es wieder gelungen, ein tolles Stück gut vorzutragen, nicht zuletzt deshalb, weil das Thema psychische Erkrankung mit dem nötigen Respekt angegangen wird. Zum Gelingen der Premiere in der Montessori-Schule in Siebnen trug auch das familiäre Umfeld der Marchbühne bei. Der Service ist hausgemacht von Bernadette Lang und ihrer Crew. Auch im Hintergrund arbeitet ein verlässliches Team, von dem Christoph Waldmeier (Beleuchtung, Ton) kurz sagte: «Wenn man mal dabei ist, kann man kaum mehr Nein sagen.»

Weitere Infos über Aufführung (bis am 20. November) und Reservation unter www.march-buehne.ch



March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

25.10.2010

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www.schwyzkultur.ch/sBmJa8