Dies & Das
Ein Hansdampf in allen Gassen
Er macht traditionelle Ländlermusik, komponiert progressive Volksmusik, ist als Minnesänger unterwegs und spielt am liebsten Jazz: Christoph Mächler.
Christoph Mächler lebt seit seiner Geburt 1968 in der March. Er wollte schon als Kind Berufsmusiker werden und begann in der dritten Klasse mit Trompetenstunden. Nach einer Lehre als Offsetdrucker studierte er Elektrobass an der ACM Zürich und schloss sein Studium später an der Jazzschule St. Gallen als Kontrabassist ab. Daraufhin liess er sich an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich zum Schulmusiker ausbilden.
Seither unterrichtet er als Musiklehrer in Ausserschwyz und im Zürcher Oberland die Fächer E-Bass, Kontrabass, Musiktheorie, Komposition und Bandworkshops. Seit 2010 lehrt er zudem an der Musikhochschule Luzern als Dozent für Volksmusik.
Daneben hat Mächler als Studiomusiker über 50 CDs eingespielt.Er beherrscht eine erstaunliche Menge von Instrumenten: Kontrabass, Elektrobass (Hauptinstrumente), Gitarre, Mandoline, Klavier, Schlagzeug, Latin Percussion, Tabla, Trompete, Blockflöte, Drehleier, Rebec, Dreilochflöte, Kurzhalslaute und Fidel.
Traditionelle Ländermusik
Mit 15 Jahren lernte Christoph als Autodidakt Bassgeige spielen. Mit diesem Instrument waren übrigens auch schon sein Vater und Grossvater aktiv. Als Bassist fand Christoph damals seinen Einstieg in die Ländlermusik, der er bis heute treu geblieben ist. Er spielte bei verschiedenen Ländlerkapellen mit wie Hubli Buebe, Regli-Wicky und Echo vom Churfirsten. Besonders prägend für seinen Stil waren in den Neunzigern fünf Jahre in Carlo Brunners Kapelle.
Auch Bands anderer Musikstile engagierten den jungen Mächler.
Progressive Volksmusik
2002 wurde die Volksmusiksammlung von Hanny Christen (1899-1976) mit über 12 000 Melodien aus dem 19. Jahrhundert herausgegeben. Aus diesem Anlass gründete Ueli Moser mit Musikfreunden die Hanneli-Musig, eine Formation, welche ausschliesslich Stücke aus dieser Sammlung spielt. Christoph Mächler war von Anfang an mit von der Partie. In dieser Gruppe spielte er erstmals mit Dani Häusler und Markus Flückiger zusammen.
Häusler und Flückiger musizierten seit einigen Jahren gemeinsam und entwickelten eine progressive Form der Schweizer Ländlermusik. Durch die beiden wurde Christoph mit einer neuen Musikwelt konfrontiert, die ihm sehr zusagte. Er dachte nämlich bereits in seiner Jugend, dass man eine moderne Form der Volksmusik entwickeln sollte.In der Folge spielte er teilweise in den Kapellen der beiden Ländler-Reformatoren, Hujässler und Pareglish, mit.
Christoph Mächler veröffentlichte 2007 seine CD «Fürschi» mit progressiven Ländlern und Volksliedern, die mehrheitlich von ihm komponiert und arrangiert wurden. Als Jazzer fiel es ihm leicht, neue Rhythmen und Harmonien in die Volksmusik zu integrieren. Er hat seine eigene harmonische Philosophie entwickelt und neue Tonleitern gebraucht. Mittäter bei der CD «Fürschi» waren sein Bruder Florian (Gitarre),Dani Häusler (Klarinette) und Sergej Simbriev (Akkordeon).
Minnesang
Gegen Ende seines Musikstudiums diskutierte Christoph mit seinem Lehrer, wie er künftig als Musiker seinen Lebensunterhalt verdienen sollte. Gemeinsam kamen die beiden auf die Marktlücke mittelalterliche Musik.
Mächler liess sich ein Gewand als Minnesänger schneidern.Er kaufte sich die Instrumente Rebec, Dreilochflöte, Drehleier, Trommel und Fidel und übte fleissig. Drei Jahre lang recherchierte er über mittelalterliche Musik. Dabei waren die Texte viel leichter zu finden als die mittelalterlichen Melodien. Den Minnesängern waren ihre Texte viel wichtiger als die Musik.
Zuerst reiste Christoph solo als Minnesänger herum und war recht erfolglos. Durch die Teilnahme an Mittelalterfesten fand er schliesslich sein Publikum und machte sich als Minnesänger einen Namen. Er produzierte die CD «Minnesang – Schweizer Liebeslieder aus dem Mittelalter» mit Originaltexten und Musik von drei Rapperswiler Minnesängern aus der Gründungszeit der Eidgenossenschaft.
Inzwischen hat er die mittelalterliche Musik so verinnerlicht, dass er selber Texte und Lieder in diesem Stil komponiert. Daraus entstand eine zweite
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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