Der Jungregisseur Samuel Zerbato will bei seinem Kurzfilm vor allem mit authentischen Drehorten und Professionalität punkten. Bild Tatjana Kistler
Der Jungregisseur Samuel Zerbato will bei seinem Kurzfilm vor allem mit authentischen Drehorten und Professionalität punkten. Bild Tatjana Kistler

Film

Maturaarbeit in Szene gesetzt

Samuel Zerbato verschrieb sich im Rahmen seiner Maturaarbeit dem Film Noir. Ein Projekt, das ihm den Weg zu ausländischen Filmschulen ebnen soll.

Er schreibt das Drehbuch, er übt sich in Kameraführung und Bildschnitt, er sucht Schauspieler aus und weist selbst erste Theatererfahrung aus: Der 17-jährige Kantonsschüler Samuel Zerbato aus Siebnen erweist sich mit seiner Maturaarbeit unter dem Titel «The Blood Waltz» (der Blut-Walzer, siehe Box) als wahres Multitalent. Binnen Jahresfrist versucht er, einen Film Noir zu realisieren. Mit diesem Fokus will der Märchler somit zurück zu den Wurzeln des Films, zu starken Handlungen, wenigen Schnitten und zynischen, düsteren Seitenhieben, wie es Mitte des 20. Jahrhunderts Usus war. «Es ist schade, dass diese ursprüngliche Inszenierungsform heute fast in Vergessenheit geraten ist», appelliert er und betont die Relevanz guter Geschichten, denn: «Ein Film ist gut, wenn man darin etwas über die Welt, aber auch sich selbst lernen kann», beschreibt er seien Faszination am Metier Film.

Aufwendige Szenerie

Gerade das technische Equipment, Requisiten und Gagen, aber auch die Eingaben für Drehbewilligungen in der Zürcher Innenstadt verlangten dem Drittklässler jedoch einiges an Engagement ab. Das aufwendige Projekt, das Zerbato selbst zu berappen hat, will er mittels Crowdfunding finanzieren. «Leider konnte ich bis Ende Mai nur einen Drittel des erhofften Budgets von rund 4000 Franken einholen », so Zerbato, der seine Chancen aber intakt sieht, den 20-minütigen Film zu einem Happyend zu bringen.

Preis erhalten

Für dies spricht ein überraschend grosser Erfahrungsschatz des Kantonsschülers. So wurde Zerbato bereits für seinen Kurzfilm «Das Versteck» mit einem Preis des Migros-Kultur-Prozent bedacht. Dies brachte ihm die Möglichkeit ein, sein Werk an einem Festival in Budapest zu zeigen. «Das ist aber nicht mit meinem jetzigen Projekt zu vergleichen», wirft der Märchler ein, «denn der Teufel steckt im Detail». Während zwei von drei Drehtagen bereits im Kasten sind, stehen für den Gymnasiasten die Sommerferien ganz im Zeichen der Fein-, somit der Schneidearbeit. «Zu guter Letzt gilt es, eine Dokumentation als theoretischen Maturaarbeitsteil zu verfassen»,erklärt er. Fest steht, dass sich der angehende Filmregiestudent nicht etwa mit dem Minimalaufwand für seine Arbeit zufrieden gibt: «Ich bin Perfektionist. Ich will einen Film abliefern, den ich an Wettbewerben einreichen kann.»



Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Tatjana Kistler)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

25.06.2015

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www.schwyzkultur.ch/tdxtDu