Der Erzähler, Sinnsucher und Anwalt Bruno Küttel mit seinem Erstling «Vater ist ein Träumer». Bild Hans-Ruedi Rüegsegger
Der Erzähler, Sinnsucher und Anwalt Bruno Küttel mit seinem Erstling «Vater ist ein Träumer». Bild Hans-Ruedi Rüegsegger

Literatur

Ein Träumer und Sinnsucher

Der in Gersau aufgewachsene und in Siebnen wohnhafte Rechtsanwalt Bruno Küttel hat mit «Vater ist ein Träumer » sein erstes Buch veröffentlicht – ein Buch über den Wert der Träume, eine Ode an das Leben.

Ein paar Menschen halfen mir, aus meinem TraumWirklichkeit zu machen. Frank zuallererst. Frank war der Erste, der an die Kraft meiner Geschichten glaubte. Frank hat auch erkannt, dass mein Erzählen für seine Zeitschrift wertvoll war. Er gab mir eine Chance. Er und ich zusammen sind ein starkes Team. Wenn du ‹Alles Käse!› liest, weisst du, was ich meine. Wir sind im gleichen Sinn verrückt, wir teilen die Liebe zum Leben», schreibt Ben seinem Sohn Thomas. Und erzählt im Kapitel «Alles Käse!» von einer Talkshow im Fernsehen mit einer Bäuerin, Käserin undTheaterfrau: «Wunderbar, wie die Frau strahlte, als sie vom Käsen erzählte, und vom Leben auf der Alp und auch vom Theaterspielen. Die Liebe, die diese junge Frau in ihren Käse steckt, war mit Händen zu greifen. Sie hat mir vor Augen geführt, dass ich auf dem richtigenWeg bin mit meinen Geschichten. Es ist unglaublich kraftvoll, wenn man weiss, um was es geht bei dem, was man macht. Die Frau im Fernsehen weiss es.»

Viel Gemeinsames

Im März hat der Siebner Rechtsanwalt Bruno Küttel «Vater ist ein Träumer» veröffentlicht – sein erstes Buch. Der Träumer Ben und der Autor haben vieles gemeinsam, verrät der Klappentext. Ben offenbart mit Briefen an seinen SohnThomas seinen Weg vom Träumer zum Buchautor. Zu jedem Brief erzählt Ben eine Geschichte. «‹Vater ist ein Träumer› ist der Prolog zu weiteren Büchern», verrät Bruno Küttel. Entwickelt haben sich die Geschichten aus einer Kolumne, die Küttel während fünf Jahren für eine Zeitschrift geschrieben hatte. «Ichwar völlig frei, konnte schreiben, was ich wollte.» Inspiration für Küttels Geschichten sind Menschen, ist das Erlebte – sei es eine Reise nach Barcelona, um einmal das ewige Bauwerk der Sagrada Familia zu sehen, sei es die Reise nach Oslo, die er unerwartet mit seinem Bruder unternehmen konnte, oder die Vorstellung von Zimmermann & de Perrot am Theaterspektakel in Zürich. «Die Menschen turnen durch die Räume, steigen über sie hinaus, und sie tauschen im Gehen und Drehen zuletzt sogar die Kleider», schreibt Ben über die Aufführung. Und: «Es ist urmenschlich schön, wie sie auf einzigartige Weise nach sich selber suchen.» Der Autor Bruno Küttel ist nicht nur ein Träumer, er ist ein Erzähler, auch ein guter Beobachter – und ein Sinnsucher. So kam er letztlich auch zum Schreiben. Zwar habe er schon als Schüler gerne Aufsätze geschrieben, habe sich während seines Jus-Studiums auch mit dem Gedanken getragen, Journalist zu werden, sei aber schliesslich Anwalt geworden. «Ich schreibe auch als Anwalt viel – das ist aber Gebrauchsprosa», wie er es ausdrückt. Als Küttel 1998 – auf der Suche nach dem Wie und Warum – ein Seminar für geistiges Heilen besuchte, begann er, Tagebuch zu führen. Das war der Einstieg in sein heutiges Schreiben. «Ich füllte Tagebuch um Tagebuch. » Dann, 2004, hatte er das Gefühl, es könnte ein Buch daraus werden. Er schrieb Publikumsverlage an und dachte, die Verleger würden sich darauf stürzen. Was nicht so war. «Die Enttäuschung war gross. Aber ich merkte, dass es noch nicht Zeit dafür war.» Seither entstanden weitere Manuskripte.

Vision nach draussen tragen

Letztes Jahr reifte dann der Entschluss, mit seinen Büchern an die Öffentlichkeit zu treten. «Es ist zwar schön, im stillen Kämmerlein zu schreiben. Aber auf die Dauer ist es eine einsame Angelegenheit», sagt Bruno Küttel. Und vielleicht war es auch der Wunsch, seine Botschaft, seine Vision nach draussen zu tragen. «An mir sei ein Pfarrer verloren gegangen, hat mein Vater mal gesagt», schmunzelt Küttel. Sich für etwas einzusetzen, etwas zu vermitteln, ist ihm ein Anliegen. Das war auch 1988 so, als er überraschend in den Kantonsrat gewählt, vier Jahre später aber wieder abgewählt wurde. Ob er die Politik nicht länger verfolgen wollte? «Ich habe einen anderen Kanal gefunden, meine Vision zu vermitteln», sagt Küttel. Demnächst wird sein zweites Buch «Erde an Scotty» erscheinen. Es knüpft am ersten an, wie ein Ausschnitt eines Mails von Ben an Maren deutlich

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

31.07.2015

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