Katrin Bamert (links) verlieh dem Winterkonzert des Blasorchesters Siebnen mit ihrer Harfe weiche und feine Klänge. Dirigiert wurde das Orchester zum ersten Mal von Blaise Héritier. Bild Lilo Etter
Katrin Bamert (links) verlieh dem Winterkonzert des Blasorchesters Siebnen mit ihrer Harfe weiche und feine Klänge. Dirigiert wurde das Orchester zum ersten Mal von Blaise Héritier. Bild Lilo Etter

Musik

Energiegeladen und hinreissend

In seinem ersten Winterkonzert als offizieller Dirigent des Blasorchesters Siebnen (BOS) erwies sich Blaise Héritier seinem Vorgänger Tony Kurmann als ebenbürtig. Das BOS bot am Samstagabend in der gut besuchten Stockberghalle hochklassige Musik mit Präzision und Ausdruckskraft.

«American Ouverture op. 13» von Joseph Willcox Jenkins (geboren 1928) setzte packende Dynamik an den Anfang eines Konzerts mit Werken von amerikanischen Komponisten. Dem folgte still beginnend «Aurora awakes» von John Mackey (geboren 1973). Mit der Morgendämmerung erwachte das Leben in der Natur, die Sonne sandte erste Strahlen auf die Erde, um sie dann in ihrer ganzen Lichtkraft zu übergiessen. Orientalisch angehaucht, mit der Harfe von Katrin Bamert, erklang «Hajj» von Stephen Melillo (geboren 1957). Darin begab sich die Musik auf eine Reise in die Stürme des Lebens, besann sich aber auch auf nachdenklichere Momente zurück.

Berührend in die Herzen gespielt

Mit gleicher Präzision und Präsenz spielte das BOS nach der Pause «Ein Amerikaner in Paris» von George Gershwin (1898–1937). Mit dem amerikanischen Touristen konnte man das geschäftige Leben der Stadt in sich einsaugen, durch Museen ziehen und im Strassencafé Menschen beobachten. Ausdrucksstark, sensibel und berührend spielten sich die Musikerinnen und Musiker in die Herzen der Zuhörer, die begeistert und lang anhaltend applaudierten. Auch «Danzón Nr. 2» von Arturo Márquez (geboren 1950), klang hinreissend. Geprägt wurde die harmonische, eingängige Melodie von der subtil gespielten Klarinette von Valentin Vogt.

Zugaben erwünscht

Intimere Momente verlieh Marcel Schuler mit dem Piano einem Werk, das bestens Temperament und Eleganz zu verbinden wusste. Für den kräftigen Applaus mit begeisterten Rufen bedankte sich das BOS mit der zweimal vorgetragenen Zugabe von «Danza Final (Malambo)» des Argentiniers Alberto Ginastera (1916–1983). Den Malambo dürfen seit seiner Entstehung um 1600 nur Männer tanzen. Oft tun dies die Gauchos in ihren Stiefeln und lassen ihn deshalb derart ungestüm und atemlos schnell werden, weil sie in dieser obsessiven Musik ihre Kraft im harten Männerleben in der Pampa beweisen wollen.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

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Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

12.12.2011

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