Musik
Kunstvolle Musik mit grosser Ausdruckskraft
Urs Bamert wusste als zweiter Projektdirigent am Samstagabend am Winterkonzert des Blasorchesters Siebnen (BOS) in der Stockberghalle das Publikum zu überzeugen. Es spendete viel und langen Applaus und verlangte am Schluss gleich drei Zugaben.
Kunstvoll vielgestaltig spielte das BOS unter der Leitung von Urs Bamert die drei für diesen Abend gewählten Werke. Ihre Ausdruckskraft breitete einen Klangteppich aus, der so fein tönte wie eng geknüpfte, in zarten Pastelltönen gefärbte Seide, dann kräftiger war wie grober geknüpfte, buntere Baumwollgarne oder robust und hart wie Jute und Kokosfaser. Als erstes kam «Intermedio» aus «La boda de Luis Alonso» aus dem Jahr 1897 von Gerónimo Giménez zu Gehör. Das lebhafte Werk war schwungvoll leicht, mit spanischem Temperament und stolzer Eleganz. Dem schloss sich «Dances from Crete » aus dem Jahr 2003 von Adam Gorb an.
Variantenreich
Dieses viersätzige Werk bestach durch variantenreiche, energiegeladene Musik, die auch hart, gar roh tönen konnte. Die virtuosen Soli der Trompeter Marc Jaussi und Werner Schönbächler unter der Tür zum Foyer brachten feinere Klänge in die Halle und gegen den Schluss schimmerte Festfreude durch.
Pinien als Inspiration
Nach der Pause kam «Pini di Roma» (1924) von Ottorino Respighi zu Gehör. Ergänzt wurde das BOS mit Katrin Bamert, Harfe, und Marcel Schuler, Piano. Wild und laut wie spielende Kinder unter Pinien war der erste Satz «Pini di Villa Borghese». Mit tiefen Tönen und kühlem Spiel erzeugte die Musik in «Pini presso una catacomba» eine mystische, nebelartige Stimmung. Verträumter, aufgehellt durch den Gesang der Nachtigall, folgte «Pini del Gianicolo». Im vierten Satz «Pini della Via Appia» dominierte ein gleichförmiger Rhythmus, der in seiner gemessenen Langsamkeit den dynamischen Klängen, die ihn umrankten, etwas Beladenes, Schweres verlieh.
DreiZugaben
Als Zugabe spielte das BOS aus der Ballettmusik «Tanz der Stunden» der Oper «La Gioconda» von Amilcare Ponchielli. Um dem grossen Applaus zu folgen, bot es auch den zweiten Teil, der nach dem lieblichen ersten rassig war. Doch noch immer wollte das Publikum mehr, daher kam es nochmals in den Genuss des zweiten Teils von «Tanz der Stunden».
March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
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