Das Blasorchester Siebnen liess zuweilen die Musik durch die Stockberghalle brausen. Bild Lilo Etter
Das Blasorchester Siebnen liess zuweilen die Musik durch die Stockberghalle brausen. Bild Lilo Etter

Musik

Zauberlehrling und Arche Noah

Wilder Hexentanz, Wasser tragende Besen, die nicht mehr aufhören wollen, die Arche Noah nach Sturm und Zerstörung auf einer neuen Erde – all dies «erzählte» spannungsvoll das Blasorchester Siebnen am Samstag in der Stockberghalle vor grossem Publikum.

Schottische Volksmusik verwob sich im ersten Werk «Tam o‘ Shanter op. 51» komponiert 1955 von Malcolm Arnold (1921-2006) nach dem Gedicht des schottischen Autors Robert Burns mit wirbelndem, herausforderndem Tanz von Hexen und bösen Geistern. Gleich nochmals trieb eine Hexe in «Polednice – Die Mittagshexe op. 108», von Antonin Dvorak (1841-1904) 1896 geschrieben, ihr Unwesen. In wilder, kämpferischer Musik versuchte sie, in eine idyllische Mittagsstimmung platzend, einer Mutter ihr Kind zu entreissen.

Erhabenheit der neuen Erde

Die Anschaulichkeit, mit der Paul Dukas (1865-1935) 1897 das Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe «Der Zauberlehrling» in Musik umgesetzt hatte, stiess Walt Disney dazu an, sie als Grundlage zu seinem 1940 erschienen Zeichentrickfilm «Fantasia » zu wählen. Auch das Blasorchester Siebnen (BOS) unter der Leitung von Blaise Héritier liess die nicht mehr zu stoppende Heerschar von Besen, die der Zauberlehrling zum Wasserholen verzaubert hatte, musikalisch machtvoll durch die Halle schreiten. Schlagartig endete der Spuk. Nach der Pause kam die 2005 von Oscar Navarro Gonzales (1981) vertonte Geschichte der Sintflut «Die Arche Noah» zu Gehör. In zehn Abschnitten, in denen sachte das Klavier herauszuhören war und die beiden Violoncelli feine Harmonie ausdrückten, zeichnete die Musik Szenen nach wie «Das Leben zur See». Aber auch raumgreifend mit Tempo und Rasanz brausten die Klänge mit der Gewalt von Sturm und Zerstörung auf, bevor mit Erhabenheit «Die neue Erde» erstand. Den Abschluss machte «Divertimento », von Roger Cichy (1956), 1993 als Auftragskomposition geschrieben. Energischer Rhythmus prägte die ersten zwei Sätze, nach dem dritten, ruhigeren, schien im rasanten vierten Satz Leonard Bernsteins Musikstil durchzuscheinen. Für den kräftigen Applaus bedankte sich das BOS zum Schluss denn auch mit der Zugabe «Samba» und «Turkey Trot» von Leonard Bernstein.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

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Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

17.12.2012

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