Strahlende Gesichter am Ende des anspruchsvollen Konzerts: Konzertmeister Donat Nussbaumer (links) und Dirigent Urs Bamert. Bild Lilo Etter
Strahlende Gesichter am Ende des anspruchsvollen Konzerts: Konzertmeister Donat Nussbaumer (links) und Dirigent Urs Bamert. Bild Lilo Etter

Musik

Zugleich zierlich und wuchtig

Unter den Titel «Wien und die Romantik: Mozart und Bruckner» stellte das Sinfonieorchester Ausserschwyz (SOAS) seine zwei Konzerte, die es am Samstagabend in der Stockberghalle in Siebnen und am Sonntag im Maihofsaal in Schindellegi gab. Laut Dirigent Urs Bamert war am Samstag das 50. Konzert mit dem 23. Programm.

In der gut besetzten Stockberghalle bekam das Publikum zuerst «Sinfonia concertante Es-Dur KV 297b» für Oboe, Klarinette, Fagott, Horn und Orchester von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 bis 1791) zu hören. Als Solisten wirkten Christoph Bürgi (Oboe), Gabriel Schwyter (Klarinette), Sebastian Kälin (Horn) sowie Roland Bamert (Fagott). Die feine, filigrane Musik der beiden ersten Sätze liesse sich mit einem mit kunstvollen Spitzen besetzten Stoff in Pastellfarben vergleichen, auf dem die Soli wie harmonisch eingefügte Pailletten glänzten oder wie Perlen schimmerten. Der dritte Satz mutete mit seiner melodiösen, verspielten Musik etwas volkstümlich an und erinnerte – um beim Bild zu bleiben – in seiner fantasievollen Zierlichkeit an einen edlen Trachtenstoff in zartem, sachte leuchtendem Blütenmuster, geschmückt mit bunten Seidenbändchen.

Intensiv und kraftvoll nach der Pause

Mit wesentlich eindringlicherer Intensität und Kraft ertönte nach der Pause «Sinfonie Nr. 4 Es-Dur, Die Romantische, 2. Fassung 1878/80 von Leopold Nowak» von Anton Bruckner (1824 bis 1896). Leise Töne waren auch hier zu hören, etwa nur mit der Flöte intoniert. Ruhige Takte liessen das friedliche Bild der Morgendämmerung auf einer einsamen Waldlichtung entstehen, sie gaben Raum für eine wohlklingende, liedartige Melodie oder es wurde zur Jagd geblasen. Volkstanzartige Musik schien an einem ländlichen Fest das Jagdglück zu feiern. Dem Werk das Gepräge gab das mehrmalige, energiegeladene Anschwellen des Klangs zur vibrierenden, raumfüllenden Wucht. Am Ende dieses anspruchsvollen Konzerts zeigten die Zuhörer ihre Begeisterung in einem besonders lang anhaltenden, kräftigen Applaus.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

30.01.2012

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