Musik
Reise in den Dschungel
Das Kinderkonzert von Accento Musicale fand grossen Anklang.
Am vergangenen Samstagmorgen gehörte das Foyer der Stockberghalle in Siebnen den Kindern von 6 bis 99 Jahren. Und was lockte sie dorthin? «Der Karneval der Tiere», ein Werk von Camille Saint-Saëns, das aus 14 kleinen Sätzen besteht und Tierstimmen durch Instrumente imitiert. Das Ensemble Accento Musicale in für einmal etwas anderer Besetzung hat das Experiment gewagt und die Komposition so umgestaltet, dass die Kinder aktiv mitmachen konnten.
Für jedes Tier ein Instrument
Als «Reiseleiter» nahm Markus Stadelmann, Sänger von Heimweh, die Besucher mit auf eine musikalische Reise in den Urwald. Er verstand es ausgezeichnet, die Kinder (aber auch die Erwachsenen) in das Konzert einzubinden. Dieses begann damit, dass er die einzelnen Instrumente vorstellte, verbunden mit der Frage, welche Tierstimme wohl mit welchem Instrument eine gewisse Ähnlichkeit habe. Den Anfang machte der Löwe, der König der Tiere, der den Einzug in die Arena anführte. Sein Gebrüll imitierten Klaviere und Streicher durch schnelle auf- und abwärtsführende Läufe, dynamisch auf- und abschwellend. Anschliessend waren die Hühner und Hähne an der Reihe, die Stimmen der Hühnervögel wurden durch die Streichinstrumente, das Klavier und die Klarinette imitiert. Das gespielte «I-ah» der Streicher brachte die Kinder anschliessend schnell auf den Esel, das nächste Tier. Musikalisch erzählt der Komponist in diesem Satz von der Schnelligkeit der Steppentiere, dargestellt in rasendem Tempo über vier Oktaven. In diesem Stil ging es weiter, Markus Stadelmann führte die Besucher weiter durch den Dschungel. Das gefragte Tier anhand des gespielten Instrumentes zu erraten, machte den Kindern immer mehr Spass. Mit geschickt eingestreuten Hinweisen half der Erzähler ihnen manchmal auf die Sprünge. Von der Langsamkeit der Kriechtiere erzählte der 4. Satz. Das gesuchte Tier war die Schildkröte, das musikalische Thema, ein Can-Can – einst der schnellste Tanz der Welt –, wurde durch die Protagonisten dreimal langsamer als das Original gespielt und widerspiegelte so das natürliche Tempo der Schildkröte. Es würde den Umfang dieses Artikels sprengen, alle Sätze mit den entsprechenden Instrumenten und Tieren zu Papier zu bringen. Im grossen Finale jedenfalls hatten fast alle der vorgängig präsentierten Tiere noch einmal einen kurzen Auftritt. Es war offensichtlich, dass die Musikantinnen und Musikanten selber grossen Spass an diesem Konzert hatten, der lang anhaltende Applaus der Besucher war der verdiente Lohn für ein fantasievolles und unterhaltsames Konzert, bei dem die Kinder vielleicht zum ersten Mal Bekanntschaft mit einzelnen Instrumenten machten.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul A. Good
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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- Musik
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