Musik

Spritzige Musik am zweiten Weihnachtstag

Das Kammerorchester Accento musicale spielte am Stephanstag in der Kirche Altendorf Werke von Joseph Haydn und Antonín Dvořák.

Drei Akkorde, forte gespielt von den vier Streichinstrumenten, als ob sie signalisieren wollen: «Jetzt geht es los.» Leise spielt Cellist Severin Suter ein Motiv, das die Bratschistin Jana Karsko aufnimmt, Anja Schärlinger mit der zweiten Violine weiterführt und schliesslich vom ersten Geiger Donat Nussbaumer übernommen wird. So zart geht es im «Streichquartett Nr. 1» von Joseph Haydn, das er 1797 geschrieben hat, nicht weiter. Lebhaft und spritzig interpretieren die zwei Streicherinnen und zwei Streicher den ersten Satz. Dem Publikum bleibt kaum Musse, die weihnachtlich geschmückte Kirche zu bestaunen und der Musik zu lauschen, faszinierender ist es, den Musikerinnen und Musikern zuzuschauen. Lieblich sanft geht es im Adagio weiter – eine kleine Atempause für die Interpretinnen und Interpreten? – um dann in den beiden weiteren Sätzen ins Lebhafte zurückzukehren und letztlich zu einem fröhlich-lüpfigen Ende zu finden.

 

Viel Action, viel Musikalität

«Viel Betrieb, viel Action, viel Musikalität », so bringt Urs Bamert Joseph Haydns erstes Streichquartett auf den Punkt und: «Der zweite Teil des Konzerts bietet ebenso spritzige Musik.» Mit Augenzwinkern fügt der Klarinettist an: «Ein Streichorchester ist nicht komplett ohne Klarinette.» Als Quintett spielt Accento musicale Antonín Dvořáks «Quintett in Es-Dur», bearbeitet für Klarinette und Streicher von Matthias Kreher. Knapp 100 Jahre nach Haydn hat Antonín Dvořák in einem kleinen Nest in Iowa in der amerikanischen Provinz das Quintett komponiert. «Dritte in Amerika geschriebene Komposition», hat Dvořák auf das Manuskript notiert. Ein vielseitiges, stimmungsvolles Werk. Mal kraftvoll, mal melancholisch, ja wehmütig – ob der tschechische Nationalkomponist Heimweh nach seiner böhmischen Heimat verspürte? Dann wieder lüpfig leichtfüssig: Wer die Augen schliesst, wähnt sich an einer böhmischen Dorfchilbi, sieht im inneren Auge die Menschen tanzen. Auch Elemente aus «der neuen Welt» sind herauszuhören: Spannend, wie Severin Suter mit dem Cello Trommeln mimt. Ob irgendwo Indianer zu Trommelrhythmen tan-zen? Erst tänzerisch leicht beginnt der vierte Satz, Tempo und Lautstärke steigern sich, werden zum musikalischen Feuerwerk. Das Konzert von Accento musicale in der Besetzung mit Donat Nussbaumer (Violine), Anja Schärlinger (Violine), Jana Karsko (Viola), Severin Suter (Violoncello) und Urs Bamert (Klarinette) hat wunderbar von den besinnlichen Weihnachtstagen zum lebhafteren Jahreswechsel übergeleitet.

 

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger /  Hans-Ruedi Rüegsegger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

29.12.2025

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