
Bühne
Turbulente Krise in Frauen-WG
Im Stück «Es sältsams Paar» gründen zwei Kolleginnen aus Not eine Wohngemeinschaft. Dass das Steiner Theater in der laufenden Saison gerade diese Komödie in ihrer weiblichen Version spielt, hängt ebenfalls mit einer Notlage zusammen.
Aus der Not aufgrund fehlender Männer in der Spielerschar machten der Steiner Theaterverein und Regisseur Peter Inhelder eineTugend. Nach dem letztjährigen Intermezzo mit einem Märchen für ein Kinderpublikum wählten sie ein beliebtes Stück von Neil Simon, welches seit Kurzem auch mit vornehmlich weiblicher Besetzung auf Schweizerdeutsch gespielt werden kann. Zwei der sechs Darstellerinnen stehen erstmals auf der Bühne, auch zwei männliche Rollen konnten wieder besetzt werden.
Vierte Regiearbeit
Peter Inhelder hat seine vierte Regiearbeit in Steinen mit Bravour zu Ende geführt. Das Premierenpublikum goutierte auch diese Komödie mit viel, allerdings eher feinem Humor. «Die Aufführung ist zwar nur ein kleiner Teil des Aufwands», meinte Inhelder nach den 48 Proben mit gewisser Erleichterung. 2012 wird das Steiner Theater übrigens wohl wieder ein Märchen einstudieren.
Unverträgliches Zusammenleben
Fünf Freundinnen sitzen bei Olivia zu Hause bei einem Ratespiel. Die verspätet eintreffende Andrea hat sich nach 14 Jahren von Mark getrennt und befindet sich in Suizidgefahr. Olivia, welche schlampig und sorglos lebt, obwohl sie gerade nicht viel Geld hat, lässt die Verzweifelte bei sich wohnen. Andrea erweist sich bald als ziemliche Nervensäge. Den Freundinnen, die wieder zu Besuch kommen, macht das Spielen keinen Spass mehr, weil sieAndreas Sauberkeitswahn nervt.
Verschiedene Charaktere
Olivia möchte sich mit zwei spanischen Brüdern aus der Nachbarschaft vergnügen, doch Andrea steckt die beiden mit ihrer Sentimentalität an und vermiest den Abend. Die Krise zwischen den beiden unterschiedlichen Charakteren eskaliert, ein Rauswurf steht bevor. Überraschenderweise hat der dreiwöchige Aufenthalt bei der selbstbewussten Chaotin auch auf die Perfektionistin abgefärbt – und umgekehrt. Die Freundinnen und die «feurigen» Spanier sind bloss Statisten, denn alles kreist um die beiden Hauptdarstellerinnen, die nicht unter einem Dach leben können. Wenn am 12. November die Abendaufführung noch mit einem Diner angereichert wird, bleibt zu hoffen, dass das Publikum dabei lieblicher mit dem Essen umgeht als die beiden Streithennen auf der Bühne …
Bote der Urschweiz
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Bote der Urschweiz
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- Bühne
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