Dies & Das
Jetzt wird einen Monat lang gestichelt
Am Samstag wurde der Kulturmonat im Müsigricht eröffnet. Gegen hundert Personen kamen zur Eröffnung.
Die Atmosphäre im Müsigricht ist äusserst angenehm. Unter dem Gadendach wird einen Monat lang Kunst gezeigt. Der einzige Nachteil ist, dass der Kunstraum ausgangs Steinen an der Strasse Richtung Goldau gelegen, kaum Laufkundschaft zählen kann. Idealerweise parkiert man ausgangs Dorf und läuft zehn Minuten bis zum Müsigricht. Das taten am Samstag anlässlich der Vernissage rund hundert Kunstinteressierte. Der Verein Kulturplatz Müsigricht hat sich in diesem Jahr für das Thema Sticheleien entschieden. Die Schriftstellerin Annemarie Regez las dazu einen Text, inspiriert von der Meinungsblase: Bequem ist es, sich mit Gleichgesinnten zu umgeben. Welche Auswirkungen diese Ausschliesslichkeit aber auf den Alltag der Bewohner hat, zeigte sie anhand der Schweizer Populisten auf, für die sie auf einer Insel einen 27. Kanton der Schweiz schuf. Ihre Sticheleien über das Leben in dieser Blase inspirierten zum Nachdenken. Schön waren dazu die musikalischen Einschübe des Saxophonisten Kurt von Rotz. Die Fadengestalterin Lisebeth Ketterer ist eine zurückhaltende Künstlerin. Dölf Ehrler, Organisator der Ausstellung, hatte sie fürs Müsigricht entdeckt und fand aufgrund ihrer Stickereien zum diesjährigen Thema Sticheleien. Fast 60 Werke der Artherin sind nun erstmals öffentlich zu sehen. Während Jahren hat Ketterer diese hergestellt, mehr für sich, in stundenlanger Arbeit, während der sie viel Zeit zum Nachdenken hatte. Das Publikum nutzte an der Vernissage die Gelegenheit, mit der Künstlerin über die filigranen Arbeiten zu sprechen und das Hintergründige zu entdecken. Weiter sind im Müsigricht Fotografien, Holzskulpturen und Karikaturen zu sehen. Einige Kunstwerke sticheln vordergründig, andere eher versteckt und boten den Vernissagebesuchern Stoff für Diskussionen.
Bote der Urschweiz (Silvia Camenzind)
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Bote der Urschweiz
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