Hafächabis-Quartett: (von links nach rechts) Dionys Jäger, Marcel Koller, Andrea Ulrich und Philipp Schulze. Bild: Monika Neidhard
Hafächabis-Quartett: (von links nach rechts) Dionys Jäger, Marcel Koller, Andrea Ulrich und Philipp Schulze. Bild: Monika Neidhard

Dies & Das

So tönt Hafächabis im Müsigricht

Im Rahmen des Kulturmonats servierte das Hafächabis-Quartett unter der Leitung von Philipp Schulze das Gericht zum ersten Mal auf musikalische Weise.

Wie tönt Hafächabis? Dölf Ehrler, der Organisator des Kulturmonats «gschmackvoll» im Müsigricht in Steinen, stellte sich diese Frage. Er gab sie an den einheimischen Berufsmusiker Philipp Schulze weiter: «Ich schaute in den Topf und sah, dass das ein ziemliches Durcheinander von Zutaten ist. Entsprechend beauftragte ich drei Komponisten, das Gericht zu vertonen.» Hansjörg Römer wählte drei Stationen im Pflanzjahr, während sich Marcel Saurer vom Herbst und seinen Traditionen inspirieren liess. Urs Pfister ergänzte die beiden mit einer Suite über die verschiedenen Zutaten im Gericht. Und wie es beim Hafächabis-Essen so ist, wurden die Stücke der drei bekannten Komponisten bei der Aufführung bewusst gemischt.

Gut verdaulich

Damit es für die Zuhörer verdaulich blieb und sie sich die Bilder der Komponisten vorstellen konnten, führte Philipp Schulze jeweils in unterhaltsamer Art in die Stücke ein. Das Hafächabis-Quartett, das von Philipp Schulze aus mehreren Berufsmusikern zusammengestellt worden war, musizierte zum ersten Mal in dieser Besetzung. Ruhige Akkordeontöne, gespielt von Andrea Ulrich, weckten die Morgenstimmung in «Apflanzete im Früelig». In «Öl zum Anbraten» klopfte der Schlagzeuger Dionys Jäger den Rhythmus mit den Sticks auf den Trommelrand. Philipp Schulze interpretierte mit seinem wunderschönen Ton auf dem Horn auch die liebliche Alphornmelodie in «Äsherbschtelät» bravourös. Marcel Koller legte in «Salz und Pfeffer» einen beeindruckenden Lauf auf dem E-Bass hin. Das Quartett beeindruckte am Sonntagmorgen bei der Uraufführung dieser anspruchsvollen Kompositionen durch hohe Musikalität, die ausgewogene Dynamik und das Zusammenspiel. «So tönt Hafächabis» ist ein Gesamtwerk aus verschiedenen Stilrichtungen; mal klassisch, dann jazzig, funkig oder volkstümlich, mit witzigen Einschüben. Auf jeden Fall hörfällig und genussvoll für die über 120 Zuhörer, die lange applaudierten, bevor sie Hafächabis auch als Gericht genossen: «Das ist Kultur. Schön, dass dies auch hier in der Umgebung möglich ist!»

Bote der Urschweiz (Monika Neidhard)

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Dies & Das

Publiziert am

27.09.2016

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www.schwyzkultur.ch/5W6iSX