Kunst / Design
Auststellung über Josef Rickenbacher
Vor 60 Jahren hat der in Steinen aufgewachsene Künstler Josef Rickenbacher sein eigenes Atelier im Garten des Vaterhauses bezogen – ein Atelier, in dem in den folgenden Jahrzehnten bis zu seinem Tod im Jahre 2004 unzählige Kunstwerke entstanden sind.
In Steinen, in der Überbauung Husmatt, zeigt die K.+K. von Rickenbach-Stiftung vom 18. August bis zum 14. September 2018 einen Querschnitt durch das vielfältige Schaffen des bekanntesten Steiner Künstlers, dem 1983 der kantonale Kulturpreis verliehen wurde.
Der 1925 in Steinen als Sohn des Dorfschullehrers geborene Künstler war im Stauffacherdorf stark verwurzelt, spürte aber schon früh den Drang nach Freiheit und Kreativität. Maler und Bildhauer zu sein, war sein Berufsziel. Eine begonnene Handelsschule brach er vor dem Diplom ab, trat 1942 in die Kunstgewerbeschule Luzern ein und verliess diese vier Jahre später als Steinbildhauer. Darauf folgten Weiterbildungen bei bekannten Steinbildhauern in Bern, Zürich und Arlesheim.
Selbstvertrauen war mitentscheidend, dass sich der junge Schwyzer Bildhauer auf ein Zeitungsinserat hin meldete, in dem ein frei gewordenes Atelier in Zug zur Miete ausgeschrieben wurde. Im Sommer 1949 begann er in seinem ersten eigenen Atelier seine selbstständige Tätigkeit. Der erste grosse Auftrag war die Gestaltung eines Kreuzweges für die Kirche St. Michael in Zug – eine Thematik, die Josef Rickenbacher Zeit seines Lebens beschäftigte. Sein Werkverzeichnis erwähnt rund 50 kirchliche Aufträge in 12 Kantonen und zeigt, dass Josef Rickenbacher weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt geworden war. Dazu kommen über 30 öffentliche Aufträge, vor allem in den Kantonen Schwyz und Zug, künstlerische Gestaltungen von Schulanlagen und öffentlichen Gebäuden mit Brunnen, Plastiken und Reliefs. Zu erwähnen wären etwa «Die Stauffacherin» beim Dorfplatz in Steinen, «Die Entfaltung» im ehemaligen Lehrerseminar in Rickenbach, der Chor mit Altar, Kreuz und Ambo in der Pfarrkirche Seewen, der «Eidgenössische Kreuzweg» in der Bogenhalle des Bundesbriefmuseums oder die zahlreichen Kreuze und Figuren auf den Friedhöfen in Schwyz, Zug und Steinen. Zu seinen persönlichen Höhepunkten zählte der Künstler zwei Plastiken am Matterhorn und ein Denkmal in Zermatt zur Erstbesteigung dieses magischen Berges. Er durfte 1982 beim Einstieg die «Madonna mit Kind» platzieren und 1990 auf dem Gipfel seinen «St. Bernhard».
Am 23. Juli 2004 ist der Bildhauer und Schwyzer Kulturpreisträger Josef Rickenbacher im Alter von 79 Jahren nach längerer, schwerer Krankheit gestorben.
Autor
Kulturkommission Kanton Schwyz
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Kategorie
- Kunst / Design
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