Leo Föhn (Melk), Marlies Ulrich (drei Frauenrollen), Sepp Arnold (Narrenvater), Albert Marty (Rottführer) und Martin Arnold (Balz) liessen die Fasnacht hochleben. Bild: Patrick Kenel
Leo Föhn (Melk), Marlies Ulrich (drei Frauenrollen), Sepp Arnold (Narrenvater), Albert Marty (Rottführer) und Martin Arnold (Balz) liessen die Fasnacht hochleben. Bild: Patrick Kenel

Brauchtum / Feste

Kurioses Stück über die zeitlose Fasnacht

Mit einer kurzweiligen Lesung erweckten vier Darsteller das Fasnachtsspiel von 1987 am Sonntagabend wieder zum Leben.

Unter dem Motto «Festzauber» feierte die Fasnachtsgesellschaft Steinen 1987 ihr 50-jähriges Bestehen. Neben bemalten Blätzhüten aus Gips als Plakette gab sie damals eine von Josef Schibig verfasste Festschrift heraus. Zum zweitletzten Mal gab es nach dem Umzug noch ein lustiges Theater. «Kurios sind nur schon gewisse Namen im Stück», findet der ehemalige Narrenvater Albert Marty. Er archivierte viele Dokumente aus der Vergangenheit und organisierte nun bereits das dritte Jahr in Folge die Lesung eines alten Fasnachtsspiels. Dabei schlüpften vier Originalschauspieler nochmals in ihre Rollen. Als «Capella di Talibaschi» gestalteten Hansjörg Grätzer, Willy Steiner und Hans Suter die Lesung musikalisch mit. Zu den vielen Zuhörern im Restaurant Husmatt gehörte auch Autor Robert Weber.


Wie die Fasnacht in 50 Jahren wohl aussieht


In seinem Stück «Was gits jetzt da scho z’chnurrä, diä erstä 50 Jahr sind doch durä» bietet eine Vertreterin aus St. Gallen den Steinern handgemachte Fahnen zum Kauf an. Diese haben aber mehr Interesse an einer blechernen Zukunftsmaschine, deren Stimme von Leo Föhn überzeugend interpretiert wird. Leider weiss dieser Roboter nicht, wie die Fasnacht in 50 Jahren aussieht. Er kennt sich dafür mit den angeblichen Ursprüngen des Brauchtums aus. So wird die alte Wahrsagerin Nenä herangezogen. Mit ihrer Zukunftsvision beruhigt sie alle Fasnachtsnostalgiker: Die Tradition bleibt, auch wenn die Generationen wechseln. Für den heute 74-jährigen alt Narrenschreiber Robert Weber war dies die Quintessenz des damaligen Jubiläums. Erst kürzlich machte er sich wieder Gedanken über die Ursprünge von Talibasch und Välädi, deren genaues Alter weiterhin unbekannt ist. In einer von ihm vorgetragenen Kurzgeschichte, die keinen Anspruch auf Wahrheit erhebt, stammen die beiden Maskengestalten von Gertrud und Werner Stauffacher ab.

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

12.02.2018

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