Leidenschaft pur: Sarah Stölzel (links) und Jada Gabathuler auf der Bühne im Monséjour. Bild: Michael Brühlmeier
Leidenschaft pur: Sarah Stölzel (links) und Jada Gabathuler auf der Bühne im Monséjour. Bild: Michael Brühlmeier

Musik

Talente machten grosse Musik auf grosser Bühne

Die Schülerinnen und Schüler des Ergänzungsfaches Musik am Gymi Immensee luden zum Konzert ins Küssnachter Monséjour ein.

Nein, das war kein normales Konzert, das am 8. Februar zu hören war – es war vielmehr ein musikalisches Feuerwerk, das einen in den Bann zog. Gegen dreissig Interpretinnen und Interpreten, viele auch mit zwei Instrumenten, standen in immer wechselnden Zusammensetzungen auf der Bühne des würdigen Monséjour-Saales in Küssnacht. Immer neue Vulkane zündeten – mal klassisch, bluesig, rockig, lyrisch, aber immer dicht, eindringlich und vor allem: leidenschaftlich.

Souverän in allen Lagen

Zum Warm-up: «Sweet Home Alabama» mit einer Paula Müller im Gesangslead, die im Verlauf des Abends ihr schon fast professionelles, eindrückliches Stimmrepertoire auspackte und mit Liedern wie «I Got So High That I Saw Jesus», «I Will Survive» oder «The Winner Takes It All» zu Höchstform auflief. Dann Sara Camuglia («July»), unheimlich smart mit Stimme und Geigenspiel. Und Sarah Stölzel («Hold My Hand»), mutig und leidenschaftlich in allen Lagen. Adia Sagat («Chasing Cars»), unwiderstehlich mit ihrem rau-rauchigen Timbre in den unteren Lagen. Und Jada Gabathuler («Glimps of Us»), fein und rein mit Stimme und Klavier. Einen besonderen Akzent setzte die Blockflötistin Andrea Zeindler. In «The fiddeling gun» und dem 2. Satz des C-Dur-Konzertes von Georg Philipp Telemann verband sie – begleitet von einem hochkarätigen Inhouse- Streichensemble – hochmusikalischen Spielwitz mit atemberaubender Virtuosität. Spätestens nach ihrem Auftritt fragt man sich, wie es zu schaffen ist, auf solch hohem Niveau Musik als Hobby zu betreiben. Dies gilt sicher auch für den Akkordeonisten Jonas Liechti und den Violinisten Alexander Thorball, die den «Libertango» von Astor Piazzolla mit unwiderstehlichem Drive aufs Parkett zauberten. Oder Yela Stein, die – zusammen mit Philippe Becker – an den Drums eine unglaubliche Intensität entwickelte. So gereichte diese harmlos als «Konzert des Ergänzungsfaches Musik» ausgegebene Darbietung zu einem Happening von Talenten; sie hatten für dieses abendfüllende Programm während eines halben Jahres neben dem vollen, fordernden Schulbetrieb des Gymis Immensee gerade mal zwei Probestunden zur Verfügung, um 20 Songs auszuwählen, zu arrangieren und einzuüben. Dies jedoch magistral orchestriert von den zwei Musiklehrpersonen Franziska Trottmann und Marc Moscatelli, die als erprobtes Team die Fäden allzeit in den Händen behielten und die ganze Truppe zu dieser eindrücklichen Performance trieben. Es ist eine Truppe, die es nach diesem Konzert so nicht mehr geben wird. Wohl gibt es aber auch nächstes Jahr wieder ein «Konzert des Ergänzungsfaches Musik», hinter dem sich, wie gesagt, weit mehr verbirgt, als es der Name vermuten lässt.

Bote der Urschweiz / pd

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

17.02.2023

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