Kantonsbibliothekar Markus Rickenbacher im leer geräumten Kulturgüterschutzraum. Er wird dieses Jahr neu möbliert und bietet weiteren Stauraum. Bild: Franz Steinegger
Kantonsbibliothekar Markus Rickenbacher im leer geräumten Kulturgüterschutzraum. Er wird dieses Jahr neu möbliert und bietet weiteren Stauraum. Bild: Franz Steinegger

Literatur

Trotz Pandemie ein neuer Ausleihrekord

Bei der Kantonsbibliothek Schwyz werden Bücher und Medien bereits zu einem Drittel elektronisch ausgeliehen.

Mit 211 500 Ausleihen (Zahlen gerundet) konnte die Kantonsbibliothek Schwyz letztes Jahr einen neuen, absoluten Rekord verzeichnen. Das sind über 7000 oder 3,6 Prozent mehr als 2020. Davon waren 67 600 oder 32 Prozent elektronische Ausleihen. Sie stiegen um fast 4000 Downloads oder 6,2 Prozent an. Kantonsbibliothekar Markus Rickenbacher erkennt Signale, «dass sich das Verhältnis der elektronischen zu den physischen Ausleihen auf diesem Niveau einpendeln wird», wie er im Jahresbericht schreibt. «Die Corona- Einschränkungen zeigten im Vergleich zum Vorjahr erstaunlicherweise keine deutliche Steigerung mehr bei der Nutzung der digitalen Bibliothek. Mit dem elektronischen Zugriff können eBooks, Zeitschriften, Hörbücher oder Romane platzsparend auf einem Tablet gelesen oder gehört werden.

Veraltete und zerlesene Medien werden ausgeschieden


Die physischen Medien – also Bücher und Zeitschriften in Papierform – stellen mit 68 Prozent immer noch den Löwenanteil der Ausleihen. Spitzentag war der Mittwoch vor den Sommerferien, als 1100 Medien bezogen wurden. Der kleine Anstieg der Ausleihen bei den physischen Medien resultiert vor allem aus der Steigerung bei den Kinderbüchern, bei den Sachbüchern und bei den Romanen. Bei den anderen Kategorien wie Comics, DVDs oder Jugendbücher waren die Zahlen leicht rückläufig. Die Kantonsbibliothek ist in die Abteilung Freihandbibliothek einerseits mit 36 300 Medien sowie Magazinbestand und Lesesaal andererseits mit aktuell 61 400 Medien unterteilt. Die Freihandbibliothek ist frei zugänglich, ebenso der Lesesaal, doch die dort abgelegten Zeitschriften sind nicht ausleihbar. Im Magazin befinden sich Medien, die wenig genutzt werden. Letztes Jahr wurden 2179 veraltete oder zerlesene Titel ausgemistet. «Es macht keinen Sinn, eine Computeranleitung aus den 1990er-Jahren weiter im Bestand zu halten», macht Markus Rickenbacher ein Beispiel. Demgegenüber wurden im Berichtsjahr insgesamt 3300 Neueingänge katalogisiert. «Ein wichtiges Kriterium sind die Kundenwünsche», schreibt der Kantonsbibliothekar. So wurden letztes Jahr 195 Anschaffungsvorschläge berücksichtigt. Der Gesamtbestand erreichte Ende Jahr 97 666 Medien. Zusätzlich sind 28 500 elektronische Titel über DiBiZentral – einem Angebot der Zentralschweizer Bibliotheken – nutzbar.

Neu wurde wegen Corona ein Medienbestellservice eingerichtet


Während der Sommerpause wurde auf ein neues Bibliothekssystem umgerüstet, sodass am 9. August der Ausleihbetrieb mit dem benutzerfreundlicheren System aufgenommen werden konnte. Prägend war auch die Inbetriebnahme des neuen Schutzraumes des Amts für Kultur in einem Bunker im Schlattli. Damit erhielt die Kantonsbibliothek die dringend benötigte Raumreserve, welche im Verlauf des Jahres 2022 mit neuen Gestellen versehen wird (siehe Bild). Corona und die wechselnden Vorschriften hielten das Team das ganze Jahr 2021 auf Trab. Die Schutzkonzepte mussten laufend angepasst werden. Im August konnten wieder Veranstaltungen angeboten werden. Als zusätzliche Dienstleistung hat die Kantonsbibliothek seit September einen Medienbestellservice eingerichtet, damit auch Kundinnen und Kunden ohne Zertifikat von den Angeboten profitieren können.

Bote der Urschweiz / Franz Steinegger

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

14.01.2022

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www.schwyzkultur.ch/J6EsUv