Die Überflieger von Bliss begeisterten das Publikum nicht nur mit gesanglichem Talent sondern auch mit akrobatischen Einlagen. Bild Christina Teuber
Die Überflieger von Bliss begeisterten das Publikum nicht nur mit gesanglichem Talent sondern auch mit akrobatischen Einlagen. Bild Christina Teuber

Bühne

Eine Premiere bis zum (bitteren) Ende

Am Freitag begrüsste Tuggen in der Riedlandhalle gefeierte Rockstars, gestandene Tänzer und talentierte Schauspieler. Was es dazu braucht? Nur die sechs Jungs von Bliss und ihr neues Programm «Die Premiere».

Das Programm «Die Premiere » der A-Cappella Gruppe Bliss stand von Anfang an unter keinem guten Stern.

Technische Probleme?

Zuerst verzögerten technische Probleme den Start, dann gestanden die Sänger betroffen, dass ihr sechstes Mitglied fehle. Über die Lösung des Problems war sich Bliss allerdings nicht einig. Weitermachen oder abbrechen? Nach einem klärenden Telefonat («klau doch ein Pedalo,wenn es kein Taxi hat») tauchte dann aber das verschollene Mitglied doch noch auf.

Gelungene Show

Den Rest des Abends füllte das sechsköpfige Team dann mit feinfühligen Songs, energiegeladenen Akrobatikübungen, gekonnten Tanzeinlagen und vielen Reibereien untereinander. «Die Premiere» war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Doch es war stilvolles Scheitern, amüsantes Scheitern, das Bliss dem Publikum servierte. Die A-Cappella-Gruppe erzählte die Geschichte einer Premiere, die völlig den Bach runtergeht, so authentisch, dass einige Zuschauer die Patzer Verspätung und Technik wirklich glaubten. So quittierte eine Frau die technischen Probleme am Anfang der Show mit dem Satz «Ach diese Technik ...» und redete munter mit ihrem Sitznachbar weiter, bis sie merkte, dass diese Patzer wirklich zur Show gehörten.

Zum 100. Mal eine Premiere

Dass Bliss Profis sind,fiel jeden wachen Augen und herausgeputzten Ohren auf. Doch das war nicht immer so. «‹Die Premiere› haben wir schon rund 100 Mal gespielt. Mittlerweile wissen wir einigermassen,wie es geht»,sagte Tom Baumann scherzhaft.Doch die Routine zwingt den Charme und die Energie von Bliss nicht in die Knie. Bei der Show seien inzwischen nur noch die Reihenfolge der Lieder und ein paar Stichworte vorgegeben.Der Rest ist improvisiert. So passiert es oft, dass sich die Sänger während der Show gegenseitig überraschen. «Bei uns sind nur A und Z vorgegeben.Der Weg dahin,ist jedes Mal ein anderer», erklärte Baumann das Konzept der Show.

Hobby zum Beruf gemacht

Was als Hobby der sechs Männer begann, ist nun zum Beruf geworden. Zwar verbringen die Sänger mehr Zeit mit Bliss als mit ihren Ehefrauen, doch nebenbei hat jeder noch seine eigenen Projekte. Vom Familienvater bis zum Student lässt sich bei Bliss alles finden. Diese Mischung kommt Bliss – die übrigens nur so heissen, weil es kurz ist und die Internetseite noch frei war – zugute. Mit ihrer Bühnenpräsenz und dem energiegeladenen Programm konnten sie alle Zuschauer fesseln und begeistern. Bis zum (bitteren) Ende. Bitter deshalb, weil wohl viele gerne noch mehr gesehen hätten ...

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Christina Teuber)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

20.04.2015

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www.schwyzkultur.ch/TSs48G