Filmemacher Stephan Huwyler (links) im Schussfeld des Beobachtungspostens, wo sich Peter Oberholzer (Mitte) und Armin Bamert postiert haben. Bild Paul Diethelm
Filmemacher Stephan Huwyler (links) im Schussfeld des Beobachtungspostens, wo sich Peter Oberholzer (Mitte) und Armin Bamert postiert haben. Bild Paul Diethelm

Film

Film über Festung Grynau gedreht

Die Infanteriefestung Grynau war im letzten Weltkrieg ein wichtiger Aussenposten und Stützpunkt am Nordrand des Reduit-Dispositivs. Um den seinerzeitigen Festungsbetrieb der Öffentlichkeit etwas verständnisvoller näher zu bringen, wurden am vergangenen Samstag unter der Regie von David Mynall (Lachen) und Filmemacher Stephan Huwyler (Tuggen) einige Filmaufnahmen gemacht.

Seit dem Jahr 2000 wird die Infanteriefestung Grynau von der Stiftung Schwyzer Festungswerke unterhalten und einem interessierten Publikum ganzjährig zugänglich gemacht. Eine spezielle Werkgruppe unterhält die gesamte Anlage und sorgt für einen attraktiven Zustand. Besucher erhalten in einem im Sommer 2009 erstellten Dokumentarfilm von Filmemacher Stephan Huwyler Informationen zum Leben in der Festung sowie der seinerzeitigen Spionage-Tätigkeit der deutschen Wehrmacht. Ein kurzer Ausschnitt des Films ist auf der Homepage www.stephanhuwyler.ch zu betrachten.

Festungswerk Grynau

Bereits im Jahr 1902 wurden einige Feldbefestigungen mit Schützengräben, geschützte Unterstände aus Holz, erstellt. Diese alten Anlagen sind heute kaum mehr erkennbar und nicht mehr in Betrieb. In der Zeitspanne März 1940 bis November 1942 wurde dann die neue Festungsanlage Grynau erstellt und präsentiert sich heute noch in einer überaus guten Bauqualität. Die Werkbesatzung ist auf 80 Armeeangehörige ausgerichtet. Im ganzen Festungsbereich waren damals 180 Wehrmänner im Einsatz. Die Anlage verfügt über rund 1,5 Kilometer unterirdische Verbindungsgänge, Aufenthalts-, Schlaf- und Kommando- sowie Geschützräume und sorgte im vorgeschobenen Stützpunkt für eine mögliche Abwehrbereitschaft. Die zwölf Aussenposten (Solitär) oder sogenannte Beobachtungsposten lieferten an die Geschütz- und Artilleriebunker genaue Angaben über Bewegungen im Linthgebiet.

Der neue Film

In einem spannenden zweiten Film wird nun Einblick gegeben über den praktischen Einsatz vorhandener Einrichtungsgegenstände, die der Festungsverteidigung dienten. Auch die Handhabung der Festungswaffen (Maschinengewehr, Leichtes Maschinengewehr, Maschinenpistolen, Gewehr, Handgranaten und Festungskanonen) wird beleuchtet. Nach einem von David Mynall verfassten Drehbuch werden die damaligen Einsatzmöglichkeiten vorgeführt. Mitwirkende der Werkgruppe Festungswerke Grynau (Armin Bamert, Peter Oberholzer undPeter Züger) lassen dem Betrachter die Bedeutung des Einsatz- und Festungslebens etwas näher bringen. Für den Kurzfilm von einigen Minuten Dauer musste ein ganzer Tag verwendet werden.

Herausforderung wegen Hitze

Die heissen Temperaturen vom vergangenen Samstag stellten an Regie, Kameramann und Mitwirkende hohe Anforderungen. Die Einsätze fanden nicht etwa im Sommerlook, sondern in damaliger militärischer Bekleidung statt. Arbeit von Regie und Mitwirkenden waren für den Betrachter beeindruckend und überzeugend. Was da nachgestellt und vor allem in den Kriegsjahren für die Verteidigung unseres Vaterlandes geleistet worden ist, stimmt nachdenklich.

Tag der offenen Türe

Samstag, 16. Oktober imFestungswerk Grynau

Dort kann nebst dem Erstlingsfilm «Grynau – was Hitler wusste» auch der neue Film mit ergänzenden Informationen angeschaut werden.

Filmaussschnitt unter:

www.stephanhuwyler.ch

Einzelheiten über Festungswerke im Kanton:

www.schwyzer-festungswerke.ch

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

12.07.2010

Webcode

www.schwyzkultur.ch/AYdH26