Auch die prominenten Gäste schauten und hörten konzentriert zu: (von rechts)  Domherr Harald Eichhorn, Oberibergs Gemeindepräsident Eduard Holdener, Regierungsrat Kaspar Michel, Erwin Horat, Leiter des Staatsarchivs Schwyz, Josef Schatt
Auch die prominenten Gäste schauten und hörten konzentriert zu: (von rechts) Domherr Harald Eichhorn, Oberibergs Gemeindepräsident Eduard Holdener, Regierungsrat Kaspar Michel, Erwin Horat, Leiter des Staatsarchivs Schwyz, Josef Schatt

Literatur

Familienleben einst im Waagtal

Rund 250 Personen zeigten am Sonntagabend im Mehrzweckhaus Baumeli in Unteriberg ihr Interesse amYbriger Heft Nummer acht. Die Filmvorführung über die Holzverarbeitung beim «Sagerli» alias Josef Fässler aus dem Jahre 1965 fand ebenso aufmerksame Zuschauer und Zuhörer.

Das Ybriger Heft Nummer acht trägt denTitel «Die Familien und ihr Leben im Waagtal von damals». Die Redaktion lag in den Händen von Harald Eichhorn, Domherr in Chur, und Reallehrer Edgar Holdener. Die Hauptarbeit verrichtete aber zweifelsohne Kurt Fässler, seines Zeichens Präsident der Jugend- und Kulturkommission Unteriberg. Ihm war es leider aus gesundheitlichen Gründen nicht vergönnt, «sein Werk» präsentieren zu dürfen. Er durfte bei seiner immensen Arbeit auf die Mithilfe von Erwin Horat, Leiter des Staatsarchivs in Schwyz, zählen, der ihn beraten und unterstützt hat.

Die Familie ist das Wertvollste

Domherr Harald Eichhorn durfte rund 250 Personen willkommen heissen, darunter Regierungsrat Kaspar Michel, Erwin Horat, Leiter des Staatsarchivs in Schwyz, Josef Schatt, Gemeindepräsident von Unteriberg, Eduard Holdener, Gemeindepräsident von Oberiberg, Markus Föhn, zuständiger Gemeinderat für die Kultur in Unteriberg, und Pfarrer Roland Graf. «Ein bisschen nervös bin ich schon, weil ich vor so vielen Leuten sprechen darf. Die Wallfahrt ins Ybrig hat sich gelohnt. Es ist für uns eine grosse Freude, das Heft acht vorstellen zu dürfen. Leider ist auch da eine traurige Geschichte dabei, ein Wermutstropfen. Der eigentliche Autor, Kurt Fässler, Präsident der Jugend- und Kulturkommission Unteriberg, liegt im Spital und kann an dieser Vorstellung nicht teilnehmen. Wir grüssen ihn von hier aus und wünschen ihm beste Genesung.» Domherr Harald Eichhorn zitierte Adalbert Stifter, Schriftsteller, der in den Jahren 1805 bis 1868 sein Dasein erlebte. «Die Familie ist es, die unsern Zeiten not tut, sie tut mehr not als Kunst und Wissenschaft, als Verkehr, Handel, Aufschwung, Fortschritt oder wie alles heisst, was begehrenswert erscheint. Auf der Familie ruht die Kunst, die Wissenschaft, der menschliche Fortschritt, der Staat.» Was damals gesagt wurde, gelte auch heute und bei uns und sei etwas Wertvolles für die Zukunft.

Tonausschnitte begeisterten

Auf den CDs wurden Ton- und Bildaufnahmen der 44 im Heft porträtierten Familien festgehalten. Reallehrer Edgar Holdener präsentierte von den eineinhalb Stunden dauernden unterhaltsamen Gesprächen ein paar Müsterchen. Die drei Ybriger Originale «Schache Ruedi» (Ruedi Marty), «Schang» (Josef Kryenbühl) und «Bantonis» (Armand Fässler) sprachen in echtem Ybriger Dialekt über die verschiedenen Familien und wahre Begebenheiten, die sie zum Teil noch selbst miterlebten. Kurt Fässler amtete dabei auf den CDs als Interviewer und Moderator. Diese Tonausschnitte begeisterten und liessen die Anwesenden nicht nur aufmerksam zuhören und zuschauen, sondern auch des Öftern herzhaft lachen und schmunzeln.

Film über das Holzen beeindruckte

Die interessierten Besucherinnen und Besucher kamen in den Genuss eines zweiten Highlights. Kurt Fässler hatte im Jahre 1965 schöne Filmaufnahmen vom Holzen bewerkstelligt. Die auf einen Super-8-Film gebannten Bilder wurden in den letzten zwei Jahren geschnitten, vertont und von Thomas Fässler auf DVD übertragen. Der rund 30-minütige Film weckte grosses Interesse. Schallendes und staunendes Gelächter setzte vor allem beim gezeigten Langholztransport ein. Die gefährlichen Arbeiten wie beim Holztransport im Winter mit Ross und Schlitten liessen manch einen staunen. Gemeinderat Markus Föhn lobte den Hauptakteur: «Kurt Fässler ist so etwas wie ein Gedächtnis im Ybrig.» Grosser und verdienter Applaus für die Macher des Heftes und die Organisatoren des gelungenen Abendprogramms leitete zum Apéro über.

Zum 100-seitigen Heft gehören zwei CDs mit Tonausschnitten. Ab jetzt liegt es in den Geschäften von Ober- und Unteriberg zum Verkauf auf.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

13.12.2011

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www.schwyzkultur.ch/WXeWfr