Sabina Altermatt las aus ihrem neusten Kinder-Krimi vor. Bild René Steiner
Sabina Altermatt las aus ihrem neusten Kinder-Krimi vor. Bild René Steiner

Literatur

Schreiben aus dem Bauch heraus

Lesung von Sabina Altermatt in Unteriberg: Die Schüler sollten möglichst viel lesen. Wunschdenken. Mit ihren Schullesungen ermöglicht der Kanton Schwyz, genauer die Kantonsbibliothek, alle Jahre wieder die Begegnung von Autoren und Schülern.

Danach hat schon manch ein Lesemuffel es wieder probiert und zu einem Buch gegriffen. Auch wenn es «nur» ein SJW-Heft ist. Dieses Jahr konnten einige Schulklassen Sabina Altermatt kennenlernen. Sie besuchte am Donnerstag die Fünft- und Sechstklässler in Unteriberg in der frisch renovierten Bibliothek im Schulhaus Herti. Da könnte man eigentlich von einer inoffiziellen Eröffnungslesung sprechen  Sabina Altermatt ist in Chur geboren und aufgewachsen. Heute lebt die Schriftstellerin in Zürich und im Glarnerland. Sie schreibt vor allem Krimis, aber auch Kolumnen, Kurzgeschichten, Hörspiele und Kinderbücher. «Jagdgeflüster», ihr neuster Krimi, und «Die Sache mit den gestohlenen Computern», ein Kinder-Krimi, sind erst kürzlich erschienen.

Rekorde

Die Schüler waren «ganz Ohr» und wollten allerlei von der Schriftstellerin erfahren. Sie hatten eine ganze Liste von Fragen bereit, einige zielten nach Rekorden. So etwa das am schnellsten geschriebene Buch. Es sind die SJW-Hefte, dafür braucht die Bündnerin rund einen Monat zum Schreiben. Das dickste Buch zählt 300 Seiten. Der Erwachsenenkrimi «Bergwasser» ist ihr bisher erfolgreichster Titel. Als persönlich spannendstes Buch bezeichnet sie «Jagdgeflüster». Und wie viele Bücher hat sie insgesamt verkauft? «Da muss ich rechnen.»

«Aus dem Bauch heraus»

Weitere Fragen wünschten Auskunft zum Schreiben. Altermatt schreibt regelmässig sechs bis sieben Stunden täglich. Dabei liebt sie das Schreiben «aus dem Bauch heraus», das sei am schönsten. Das heisst, sie geniesst es, wenn sie direkt mit dem Schreiben beginnen kann. Inhaltsangaben sind für sie deshalb «eher schwierig». Wohl die Aufsatzstunde im Kopf fragte ein Kind, wie man zu einem eigenen Schreibstil komme. Die Antwort kam rasch: «Indem man übt!» Am liebsten schreibt die Autorin Krimis und diese eher mit realistischem Hintergrund. Hingegen sei Fantasyliteratur nicht ihr Ding. Zur Frage nach dem Happy End meinte sie: «Meine Bücher haben meistens ein Happy End.» Natürlich wollten die Schüler wissen, ob sie auch Hörbücher produziere. Diese Frage müsse jeweils der Verlag entscheiden.

Vorurteile helfen nicht

Schliesslich gab es eine Kostprobe aus ihrem neusten Kinder-Krimi «Die Sache mit den gestohlenen Computern». Die brandneuen Computer im Schulhaus sind gestohlen worden, alle weg! Ganz klar ein Fall für die SOKO, Mia und Eric wollen mit Lukas den Fall lösen. Schnell fällt der Verdacht auf ihren Mitschüler Tarik. Natürlich ist das die falsche Spur. Und mit Tariks Hilfe ge lingt es ihnen, dem Täter auf die Spur zu kommen. Mehrmals unterbrach die Schriftstellerin ihre Lesung und liess die Schüler raten. Was kann man in einem Schulhaus stehlen? Warum gerade Computer? Wo kann man sie verkaufen? Und schon fühlten sich die Schüler und Schülerinnen in der Rolle der Detektive. Als pikantes Detail erzählte die Autorin, dass einen Monat nach dem Erscheinen tatsächlich ein Schuleinbruch verübt und Computer gestohlen wurden. Ein Schüler meinte dazu: «Vielleicht haben sie (die Täter) das Buch gelesen » Die Zeit verging wie im Fluge, und die Unteriberger Fünft- und Sechstklässler entliessen Sabina Altermatt mit einem kräftigen Applaus.

Einsiedler Anzeiger (rst)

Autor

Einsiedler Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

10.11.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/n47LSL