Markenzeichen des etablierten Open Airs Hoch-Ybrig: Zu «Best of Swiss Music» gehörte dieses Jahr auch das Duett von Polo Hofer und Fabienne Louves. Bild Nadja Tratschin
Markenzeichen des etablierten Open Airs Hoch-Ybrig: Zu «Best of Swiss Music» gehörte dieses Jahr auch das Duett von Polo Hofer und Fabienne Louves. Bild Nadja Tratschin

Musik

Open Air Hoch-Ybrig darf hoffen

Trübes Wetter am Open Air Hoch-Ybrig vor einem Monat, trübe Aussichten seither für die Weiterführung. Jetzt hat sich die Wetterlage aber doch etwas aufgehellt. Es darf wieder gehofft werden, die Planung für 2012 läuft weiter.

Das war gleich doppeltes Pech. Schon vor einem Jahr ist das Open Air Hoch-Ybrig in Regen, Nässe und Kälte untergegangen. Dank Reserven und mit der Unterstützung von Sponsoren und Partnern konnte das damalige Defizit ausgeglichen werden. Jetzt die wettermässige Wiederholung: An zwei von dreiTagen litt das 11. Open Air Hoch-Ybrig von Mitte Juni wieder unter schlechter Witterung. Gekommen sind 6000 Besucher, zu wenig für eine ausgeglichene Rechnung. Nach Schluss des Open Airs erklärte die NoWay Productions AG als Veranstalterin, dass die Zukunft ungewiss sei.

Defizit rund 100 000 Franken

Logischerweise kann ein Entscheid über die Zukunft erst gefällt werden, wenn die genauen Zahlen auf dem Tisch liegen. Wie die No Way AG bekannt gibt, sind noch nicht alle Rechnungen eingetroffen. Die Gagen der Bands und Solisten seien alle bezahlt, erklärte Verwaltungsrätin Gabi Camenzind, Gersau. Die Honorare machen etwa die Hälfte der Ausgaben aus. Offen ist damit noch ein Teil der Infrastrukturkosten. Schätzungsweise dürfte das Defizit am Schluss gegen 100 000 Franken betragen. In einem Rundschreiben an die Lieferanten undAuftragnehmer wird jetzt um Geduld gebeten. Sie werden auch ersucht, von Mahnungen abzusehen, verbunden mit der Zusicherung, dass die No Way Productions AG in nächster Zeit keine weiteren Ausgaben mehr zu tätigen habe, welche die vorhandenen Mittel schmälern könnten.

Bis Ende Juli

Man will also alle Forderungen sammeln, dann die Situation beurteilen und offenbar in einer Art freiwilligem Nachlassverfahren die Gläubiger so weit als möglich befriedigen. Gespräche in Richtung einer Sanierung sind ebenfalls angelaufen. Ende Juli soll es so weit sein, dass die Übersicht hergestellt ist und dann entschieden werden kann, ob eine Sanierung möglich ist oder die AG in Konkurs gehen muss. Betroffen davon wäre die No Way Productions AG. Sie ist 2002 gegründet worden, weist ein Aktienkapital von 100 000 Franken auf und ist in Gross domiziliert. Ohne Unterstützung steht die No Way AG nicht da. Wie Gabi Camenzind erklärte, haben verschiedene Gläubiger bereits Verständnis für die aussergewöhnliche Situation signalisiert. Gemeldet haben sich auch Leute, welche das Open Air unterstützen wollen. Nur wenige Stunden nach Schluss des Open Airs hat sich auch spontan aus dem Kreis der Fans eine Facebook-Gruppe gegründet. «Das ist ein gutes Zeichen», freute sich Gabi Camenzind.

Planung 2012 geht weiter

Zuversichtlich stimmt auch, dass die No Way Productions AG gestern erklärt hat, dass man «an der Planung für 2012» festhalte. Vorgesehen ist, dass man am bisherigen Konzept «Best of Swiss Music» festhalten will. Auch der Termin von 16. bis 18. Juni 2012 bleibt fixiert. Eine Einstellung wäre umso bedauerlicher, weil das Open Air Hoch-Ybrig mit seiner Ausrichtung quasi zur Marke geworden ist.Auch die Verleihung des PrixWalo 2011 habe diese Exklusivität bestätigt. Dass dasWetter der entscheidende Grund für das Defizit gewesen ist, darüber muss nicht gerätselt werden.

Verrückte Entwicklung

Ebenfalls aber sieht Gabi Camenzind einen weiteren Grund im bestehenden Überangebot. Neben den Freiluftveranstaltungen und allen Musikfestivals sei es heute auch so, dass sogar Sportveranstaltungen zum Event ausgebaut werden. «Es ist eine verrückte Entwicklung», bestätigte Camenzind, die sich in den nächsten Jahren eindeutig bereinigen werde. Das OpenAir Hoch-Ybrig hat da eine durchaus starke Position, weil es inzwischen fest etabliert ist, nationale Ausstrahlung hat und als einziges OpenAir landesweit diese Nische exklusiver Schweizer Musik besetzt hält.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

13.07.2011

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