Open Air Hoch Ybrig: Neu werden auch internationale Acts zu sehen sein. (Bild: Openair Hoch Ybrig)
Open Air Hoch Ybrig: Neu werden auch internationale Acts zu sehen sein. (Bild: Openair Hoch Ybrig)
Das schlechte Wetter führte beinahe zum Konkurs: Doch nun ist das Openair Hochybrig gerettet.
Das schlechte Wetter führte beinahe zum Konkurs: Doch nun ist das Openair Hochybrig gerettet.

Musik

Open Air Hoch-Ybrig wird international

Fertig reine Schweizer Qualität: Das Open Air Hoch-Ybrig ist in neue Hände übergegangen. Jetzt sollen vermehrt internationale Acts auf die Bühne geholt werden.

Vor drei Monaten noch war unklar, ob das Open Air Hoch- Ybrig nochmals auf die Beine kommen würde oder nicht. Dank Verständnis und Kooperation der Partner, Lieferanten und Gläubiger sowie mit Unterstützung von Sympathisanten und Fans ist in einer Art freiwilligem Nachlassverfahren die Sanierung gelungen. Wie gestern Verwaltungsrat Markus Föhn mitteilte, ist die Sanierung per Mitte Oktober «erfolgreich abgeschlossen worden». Alle Rechnungen seien bezahlt, es herrscht reiner Tisch.

Aktienmehrheit verkauft

Gleichzeitig war aber auch klar, dass die Veranstalterin No Way Productions AG mit Sitz in Gross keinerlei Reserven mehr besitzt. Die Suche nach einer Kooperation war nur logisch. Erfreulich ist, dass diese Anlehnung an einen Grossevent zustande gekommen ist. Der Verwaltungsrat der No Way AG hat beschlossen, 51 Prozent der Aktien und damit die Mehrheit an die First Event AG mit Sitz in Frauenfeld zu verkaufen. Dieser Aktienverkauf und damit auch die Verfügung über alle Rechte und Verträge des Open Airs Hoch-Ybrig ist per bereits vor zwei Wochen vollzogen worden. Die First Event AG ist die Veranstalterin des grössten Schweizer Festivals, des Openairs Frauenfeld. Mit jeweils über 50 000 Besuchern proTag ist dieser Event in Frauenfeld rund zehnmal grösser als das Open Air Hoch-Ybrig. Die bisherigen Aktionäre der No Way AG im Ybrig halten unverändert die verbleibenden 49 Prozent desAktien kapitals. An der Kapitalisierung hat sich nichts geändert, sowohl die No Way Productions AG wie die First Event AG firmieren beide mit einem Aktienkapital von je 100 000 Franken. Der Verwaltungsrat der No Way AG dagegen ist neu bestellt worden. Ihm gehören neu je zwei Vertreter der beiden Veranstalter an.

Abkehr vom bisherigen Konzept

Mit der Übernahme ist auch eine Konzeptänderung beschlossen worden. Man baut zwar auf den Grundlagen der bisherigen Veranstaltungen auf, die Inhalte und die musikalische Ausrichtung werden sich aber ändern. Es soll einbreiteres Publikum angesprochen werden. Dazu wolle man künftig auch wieder «verschiedene internationale Acts buchen». Die Rede ist von jeweils einigen Bands mit grossen Namen. Gemäss First-Event-Marketingleiter Joachim Bodmer richtet man sich auf eine Zielgruppe der über 28-Jährigen aus. Sicher werde man auf der Weglosen-Bühne kein Hiphop hören. «Das haben wir schon in Frauenfeld.» Im Hoch-Ybrig waren bisher ausschliesslich Schweizer Acts zu hören. Dieses Konzept «Best of Swiss Music» wurde offenbar wegen des engen Markts als mittelfristig zu beschränkt betrachtet.

Durststrecke ist eingeplant

Die neue Mehrheitsaktionärin ist sich darüber klar, dass im ersten Jahr keine schwarzen Zahlen geschrieben werden können. Man wolle zuerst investieren und hoffe dann mit der Steigerung des Ticket-Verkaufs wieder in die Gewinnzone zu gelangen. Bodmer betonte, dass alle Openair-Festivals der Schweiz ein Risiko beinhalten und «man es wegen dem Geldverdienen nicht machen müsste». Einige Hoffnungen im Aufkaufen des Open Airs Hoch-Ybrig durch den grossen Bruder in Frauenfeld beruhen offenbar darauf, dass zwischen den beiden Bühnen Synergien genutzt werden können. Man habe «einen grossen Pool an Partnern», versicherte Marketingleiter Bodmer.

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Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

20.10.2011

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