Die Trachtenleute mit der Dirigentin Lisbeth Marty (Mitte mit Akkordeon) am Kirchenkonzert in der Sankt Josefskirche in Unteriberg. Bild Kurt Fässler
Die Trachtenleute mit der Dirigentin Lisbeth Marty (Mitte mit Akkordeon) am Kirchenkonzert in der Sankt Josefskirche in Unteriberg. Bild Kurt Fässler

Musik

Vielfältiges Kirchenkonzert

Ein Adventskonzert der besonderen Art in Unteriberg Allein schon der Flyer machte in seiner Aufmachung neugierig: «Urchiges Kirchenkonzert». So strömten die Leute am Sonntag, 13. Dezember, zur Sankt Josefskirche in Unteriberg und wollten sich das ab 17 Uhr stattfindende Konzert anhören.

Pfarrer Roland Graf freute sich sehr über die voll besetzte Kirche. Er sei überzeugt, dass das Urchige dieses Abends eine besondere Ausstrahlung habe und es auch so möglich sei, in diesem Gotteshaus eine besinnliche Stimmung zur Adventszeit aufkommen zu lassen. Einen guten Eindruck machte der Einmarsch der Musikanten in ihren weissen Hirthemden und der Trachtenleute in der Schwyzer Sonntagstracht, die sich beim Hochaltar platzierten. Erich Zwyer, Dirigent der Feldmusik Alpenrösli, richtete herzliche Worte an die Zuhörer und führte gleich selber durch das Programm. Zum Beginn spielte die Feldmusik drei Stücke: «Gmüetlich sii» von Emil Wallimann, «Letztes Abendrot» und «A Day of Hope». Schon bei den ersten Klängen verspürte man, dass der junge, rassige Dirigent einiges von seinen Musikanten abverlangte. Wunderbar fügten sich die subtil gespielten Töne der Hörner in den Kirchenraum, die von den Trompeten abgelöst wurden und zwar in einer Art, dass man sich bei den Fanfaren im Alten Testament wähnte. Die Posaunen beruhigten, die Bässe gaben dem Ganzen den Boden und der Ein satz von Pauke und Trommel vermittelte den Takt.

Das Publikum verzaubert

Ein schönes Bild ergab die Aufstellung der Trachtenleute, in der Mitte die Dirigentin Lisbeth Marty. Sie begleitete mit dem Akkordeon, sang gleichzeitig mit und hatte das richtige Gespür für die gute Stückwahl, «zwüsched de Flüene», einem traditionellen Naturjutz und «Hei is Dorf». In angenehmer Lautstärke, guter Vokalisierung und glockenreinen Jodelstimmen verzauberten sie das andächtig zuhörende Publikum.

Alphornklänge gingen unter die Haut

Ein Novum in Unteriberg bildete das in kurzer Zeit zusammengestellte Alphornquartett. Die Gebrüder Bruno und Toni Horat spielten erstmals zusammen mit dem jungen Stefan Trütsch, wobei es sich Erich Zwyer, der Dirigent, nicht nehmen liess, persönlich mitzuspielen. Speziell der «Älplerchoral» ging mit seiner Vierstimmigkeit und dem tiefen Bass echt unter die Haut. Genau richtig sorgten die Trachten im nächsten Auftritt für Entspannung und die Feldmusik zog nochmals alle Register mit dem Ohrwurm White Christmas. Die Begeisterung war gelungen, die Leute spendeten stehend Applaus und wünschten stürmisch Zugabe, die gerne gewährt wurde. In sympathischen Worten bedankte sich Marcel Holdener, Präsident der Feldmusik, bei allen Beteiligten und wies auf die hübschen, kleinen Trachtenmädchen hin, die an den Ausgängen für die Kollekte bereitstanden. Einmal mehr hat sich erwiesen, dass Unteriberg mit seinen Vereinen für kulturelle Anlässe viel zu bieten hat.

Einsiedler Anzeiger (Kurt Fässler)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

15.12.2015

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