Volkskultur
Nachrichten SchwyzKultur
Naturjutzer-Fäscht – ein voller Erfolg
Am Wochenende erlebten zahlreiche Gäste einen unvergesslichen Abend zum 10-Jahr-Jubiläum der Forstberg-Jutzer Ybrig.
Bereits lange vor Türöffnung herrschte vor dem Mehrzweckgebäude Baumeli geschäftiges Treiben. Die ersten Gäste standen um 17.15 Uhr bereit, voller Vorfreude auf das Jubiläumsfest der Forstberg-Jutzer Ybrig. Punkt 18 Uhr öffneten sich die Türen, und binnen 30 Minuten waren alle Sitzplätze im grossen Saal besetzt. Kurz darauf war auch der obere Bereich restlos gefüllt – das MZG platzte aus allen Nähten, die Stimmung war elektrisierend.
Stimmungsvolle Eröffnung und kulinarischer Genuss
Der Abend begann beschwingt mit der Ländlerformation Fuchs-Ott, die von 18.30 bis 19.30 Uhr mit lüpfiger Musik für festliche Einstimmung sorgte. Währenddessen lief die hervorragend organisierte Küche auf Hochtouren, unterstützt durch einen gut frequentierten Grill-stand im Freien. Die Speisen wurden dank modernem Bestellsystem schnell und effizient serviert, was für zufriedene Gesichter sorgte. Ein besonderer Höhepunkt war das reichhaltige Kuchenbuffet, das keine Wünsche offenliess und schon bald ausverkauft war.
Offizieller Teil: Emotionen und musikalische Höhepunkte
Pünktlich um 19.30 Uhr wurde der offizielle Teil des Abends durch die Forstberg-Jutzer Ybrig mit dem feierlichen «Chäserä Jutz» eröffnet. Die Bühne war beeindruckend gestaltet: eine liebevoll inszenierte Ybriger Bergkulisse, dazu die selbst gebaute Kapelle und ein Alphüttli, kunstvoll geschaffen von Stephan Marty. In ihrer herzlichen, natürlichen Art und Weise begrüsste Lydia Marty, OK-Präsidentin und Präsidentin der Forstberg-Jutzer, alle Anwesenden mit den Worten: «Wir sind heute alle hier im Baumeli eine Jodlerfamilie.» Die wechselnden Präsentationen zwischen den Vorträgen der rund 30 Delegationen übernahmen charmant Lydia Marty und Pirmin Schwander. Es folgte die Uraufführung des ergreifenden «Altledigä Jützli» von Simon Lüthi – ein berührender Moment, der mit kräftigem Applaus und viel Zujutzen gefeiert wurde.
Humorvoll und traditionsreich: Die Jodlergruppen begeistern
OKP Pirmin Schwander führte mit Charme durch den weiteren Abend. Er kündigte die Jodlergruppe Hirschberg an, die mit dem traditionellen «s Vater unser vo Züri» (AI) und dem Schlager «Heimat» für Stimmung und viele Lacher sorgte. Humorvoll, authentisch und mitreissend – so zeigte sich die Formation, was das Publikum mit tosendem Applaus quittierte. Anschliessend verzauberte die Trachtenjodlergruppe Unteriberg mit «d’Jahreszytä» (Joseph Wäfler) und einem traditionellen Naturjutz, was die Zuhörer und Zuhörerinnen begeisterte. Mit dem «Tummligratjuiz» (Fredy Wallimann) und «z Friedeheit » (Anna Preisig-Müller) brillierte der Jodlerklub Wiesenberg. Die Qualität der Darbietungen war hoch, die Stimmung ausgelassen. Vor der Pause wurde die reich bestückte Tombola vorgestellt: 42 Preise, darunter eine Motorsäge von Stihl, eine Holzuhr mit Schwyzerörgeli, Gutscheine, ein Trimmer, eine Kaffeemaschine – und als Hauptpreis ein exklusiver Bundeshausbesuch mit Pirmin Schwander und Marcel Dettling für zehn Personen. Während der Pause wurden unzählige Lose verkauft, begleitet von weiterer Musik der Formation Fuchs-Ott, welche die Tanzfläche füllte.
Zweiter Teil: Klangvolle Höhepunkte und Zugaben
Nach der Pause läutete das Glöggli der Bühnenkapelle den zweiten Teil ein. Die Jodlergruppe Hirschberg begeisterte erneut, diesmal mit dem gefühlvollen «För z’ Müetti» (Th. Wieland) und dem zarten Zäuerli «Öber d’ Schwägalp» – Appenzeller Klangkultur vom Feinsten. Es folgte die Trachtenjodelgruppe Unteriberg mit dem ergreifenden «Äs Plätzli ir Flueh» (Simon Hefti) und einem traditionellen Naturjutz, den das Publikum mit Begeisterung honorierte und eine Zugabe forderte. Der Jodlerklub Wiesenberg präsentierte mit «Jodlerstärn» (Fredy Wallimann) und «Dankbarkeit » (Franz Stadelmann) zwei bewegende Lieder. Auch hier: frenetischer Applaus, Zugabe, Begeisterung pur. Finale: Danksagungen und ein langes Fest Als krönender Abschluss des offiziellen Teils standen nochmals die Gastgeber auf der Bühne: die Forstberg-Jutzer Ybrig, die mit zwei Uraufführungen – «Jodel» (Geschwister Enderlin) und dem anspruchsvollen «Bhüet di Gott» (August Wirz) – das Publikum zutiefst berührten. Ihre Zugabe, der traditionelle «dr Forstbärgler», bildete einen kraftvollen musikalischen Schlusspunkt. Für das grosse Finale fanden sich alle Mitwirkenden auf der Bühne ein, um gemeinsam mit den Jubiläumsjubilaren den «Geburtstagsjuiz» von Fredy Wallimann zu singen – ein emotionaler und stimmungsvoller Höhepunkt.
Grossen Dank
In der Schlussrede dankten Lydia Marty und Pirmin Schwander den unzähligen Helfern, Sponsoren und Gästen. Besonders geehrt wurden Emil Heussi, Paul Marty und Mike Gerth, Gründungsmitglieder der Forstberg-Jutzer, mit je einem Geschenkkorb der Milchmanufaktur Einsiedeln. Auch Pirmin Schwander wurde mit einem Präsent bedacht. Ein spezieller Dank ging an Monika und Stephan Marty für Dekoration und Bühnenbau sowie an Rolf Märchy für das Programmheft. Und natürlich durfte auch «Üde», die gute Seele des MZG Baumeli, nicht fehlen. Dann ein weiterer herzerwärmender Moment: Die 93-jährige Jeannette Sinzinger aus Oberiberg, langjähriger Fan, be-trat zur Tombolaziehung die Bühne – ihre frechen Sprüche und Gesten sorgten für wahre Lachtränen im Publikum. Die Musikformation Fuchs-Ott spielte bis 2 Uhr morgens, zwischendurch traten spontan nochmals die Trachtenjodelgruppe Unteriberg und der Jodlerklub Wiesenberg auf – das Publikum war bis spät in die Nacht zahlreich vertreten.
Einsiedler Anzeiger / mitg.
Autor
Einsiedler Anzeiger
Kontakt
Kategorie
- Musik
- Volksmusik
Publiziert am
Webcode
www.schwyzkultur.ch/wrA62p