AndreasFässler mit seinem Werk«Fuchsbau». Rolf Dettling mit seinem Werk Spechte und Eichhörnchen. Bilder zvg
AndreasFässler mit seinem Werk«Fuchsbau». Rolf Dettling mit seinem Werk Spechte und Eichhörnchen. Bilder zvg

Brauchtum / Feste

Ybriger Skulpturenweg wächst weiter

Seit Neujahr zieren fünf weitere Waldtiere als Holzskulpturen den Wanderweg im Hochgütsch in Unteriberg. Wie vor einem Jahr schnitzten die Holzkünstler Andreas Fässler aus Studen und Rolf Dettling aus Unteriberg zwischen Weihnachten und Neujahr weitere Skulpturen. Ihr Werkzeug: die Kettensäge!

Bereits im Herbst wurde ein von Insekten befallener Baum gefällt und das Grundgerüst mit den Baumstämmen vorbereitet. In Zusammenarbeit mit Franz Laimbacher (Förster und Verkehrsvereinspräsident) wurde ein weiterer Baum bestimmt.

Alles begann 2008

Am Samstag, 27. Dezember, fällte Rolf diesen auf gut zwei Meter Höhe und räumte den Stamm und die Äste beiseite. Seit Dezember 2008 schnitzten verschiedene Holzkünstler am Wanderweg vom Nidlaubach zur Hochgütschstrasse mehrere Holzskulpturen. Es ist schon fast Tradition, dass in den Tagen nach Weihnachten die Kettensägen ertönen. Drei Skulpturen am Nidlaubach mussten der Erweiterung des Geschiebesammlers Nildaubach weichen.

Abschluss im Sommer

Der Auerhahn wurde bereits etwas weiter oben am Wanderweg zum Adler auf einen alten Holzstrunk montiert. Die Eule und der Biber weilen noch im Zuhause der Künstler. Im nächsten Sommer sollte das ganze Konzept des Steges über den Nidlaubach und die damit verbundene Führung des Wanderweges durch das Churwäldli und hinauf zur Hochgütschstrasse abgeschlossen sein. Dann könnten bereits nächsten Herbst weitere Skulpturen am Weg erstellt und die beiden wartenden Skulpturen auf einen Holzstrunk montiert werden.

Ein Kaffee zum Aufwärmen

Am Montagmorgen, bei sehr kalten Temperaturen, bauten Andreas und Rolf je ein Podest zum sicheren Schnitzen an den Baumstrünken. Schon nach kurzer Zeit war ein warmes Kafi nötig, um sich etwas aufzuwärmen. Noch vor dem Mittag wurden die Baumstrünke von der Rinde befreit und die ersten grösseren Holzteile herausgeschnitten. Bis am Abend schnitzte Andreas den im Holz versteckten Fuchs heraus. Beim befallenen Baum war die Rinde bereits abgefallen. In den äusseren paar Zentimetern erschienen immer wieder schwarze Streifen mit Maden darin. Ideal um aus diesem drei Meter hohen Baumstamm zwei Spechte und ein Eichhörnchen entstehen zu lassen. Bis am Abend war der erste Specht in der Grobform auch schon da. Aus demkleineren Baum, welcher als Stützpfahl für den Podestaufbau benutzt wurde, schnitzte Rolf einen kreativen Holzturm. Sobald es am Dienstagmorgen hell wurde, sägten und schnitzten die beiden Holzkünstler weiter an ihren Werken. Andreas bearbeitete zum Abschluss den Fuchsbau mit der Bürst- und Schleifmaschine. Noch etwas Feinarbeit mit dem Schnitzmesser und die Schnauzen und Augen mit dem schwarzen Fettstift hervorheben. Bereits am Mittag war seine Skulptur fertig und das Podest abgeräumt.

Diverse Abschlussarbeiten

Um die Lebensdauer der Skulpturen zu verlängern, montiert ein Arbeiter der Zimmerei Fuchs jeweils eine Dreischichtplatte auf den Stamm und der Bauspengler Balz Fässler fasst diese mit einem Alublech ein. Mit Metallschildern der Silac AG werden die Skulpturen später beschriftet. Immer wieder schauten interessierte Leute vorbei und bestaunten das Entstehen der Skulpturen. Nachdem nun auch der zweite Specht aus dem Stamm hervorkam, fehlte noch das Eichhörnchen, welches unten am Stamm hochkletterte. Am Mittwochnachmittag benötigte es etwas Feinarbeit, bevor auch beim zweiten Stamm das Podest abgebaut werden konnte. Noch vor dem Einnachten im alten Jahr verstummte die Kettensäge auch beim Holztürmli und das neue Jahr konnte kommen.

Weitere Werke von Andreas Fässler können auf derWebsite www.woodcarve.ch bestaunt werden.

Verschiedene Fotos über die Entstehung der Holzskulpturen findet man im öffentlichen Facebook-Album von Rolf Dettling.

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

06.01.2015

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www.schwyzkultur.ch/sEyYhY