Die fünfMänner liefen in jeder Beziehung zu Höchstformauf – Blissmit ihremProgramm«Volljährig». Bild: Alain Hospenthal
Die fünfMänner liefen in jeder Beziehung zu Höchstformauf – Blissmit ihremProgramm«Volljährig». Bild: Alain Hospenthal

Bühne

Musik

«Volljährig» trifft den Nerv unserer Erinnerungen

Die Gruppe Bliss zeigte im «Das Zelt» in Brunnen ihr Programm «Volljährig». Das katapultierte unseren Autor in seine Jugendzeit.

Ich bin ein Kind der Siebzigerjahre. Und gleich zu Beginn der Vorführung am Sonntagabend im «Das Zelt» in Brunnen fühlte ich mich, als hätte man mich in einer Poprock-Zeitmaschine mit Überschallgeschwindigkeit in meine eigene Kindheit und Jugend katapultiert. Eigentlich war es ab jenem Moment um mich geschehen, als das Licht erlosch und das glitzernde Glockenspiel aus «Back to the Future » die bevorstehende Zeitreise andeutete. Die fünf von Bliss erschienen auf der Bühne und verdrängten sich gegenseitig aus dem Rampenlicht, um von einem grossen Hit der Siebziger und Achtziger nahtlos zum nächsten zu wechseln. Das Publikum wurde dabei zurückversetzt in eine Zeit, als wir die wöchentliche Hitparade mit akribisch genauer Bandpositionierung per Bleistift vom Radio aufzeichneten – was für die Jüngeren unter uns wohl höchstens «Bahnhof» bedeutet.

Grosserfolg


Wegen des grossen Erfolgs ihres Programms «Volljährig» haben sich die fünf Sänger entschlossen, dieses Jahr gleich nochmals auf Tour zu gehen. 2019 erhielten sie den Swiss Comedy Award, im Jahr 2021 den Prix Walo als Publikumsliebling. «Volljährig» ist eine tolle Entertainment- Show: Die Sänger zollen den musikalischen Helden ihrer Jugend Respekt und trällern frech, fetzig, rockig und poppig zum Frontalangriff. Geboten wird wunderschön verpackte Nostalgie, wie etwa im Remake von Elvis Presleys «In the Ghetto», das hier «San Benedetto» heisst und die bildhafte Geschichte eines typischen Familienurlaubs in Italien mit einem vollbepackten Auto erzählt. Bliss treffen hier den inneren Nerv unserer eigenen Erinnerungen. Mit fein eingewobenen Details und Emotionen gelingt es der Gruppe, eine Brücke zu unseren eigenen Erfahrungen aus dieser Zeit zu schlagen.

Bote der Urschweiz / Alain Hospenthal

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne
  • Musik

Publiziert am

05.07.2022

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www.schwyzkultur.ch/V1qJq5