Irène Hänni (links), Brigitte Marty und Barbara Hennig Marques posieren vor einigen Werken im Atelier R6 in Steinen. Bilder: Sera Bego
Irène Hänni (links), Brigitte Marty und Barbara Hennig Marques posieren vor einigen Werken im Atelier R6 in Steinen. Bilder: Sera Bego

Kunst & Design

Von Papier, Rost, Brot und Mädchenbildern

Im Atelier R6 in Steinen stellten die Künstlerinnen Barbara Hennig Marques, Brigitte Marty und Irène Hänni aus.

«Es ist Sommer. Alles strahlt – genauso wie diese Ausstellung. Der Sommer ist der Anfang vom Ende für ganz viele Pflanzen. Alles ist vergänglich», entgegnet Irène Hänni, Organisatorin und Kuratorin, angesprochen auf die laufende Ausstellung «Sommer im Land» im Atelier R6 in Steinen. Gleich drei Künstlerinnen stellen aus, Barbara Hennig Marques, Brigitte Marty und Irène Hänni selber. Brigitte Marty ist Fotografin in Steinen und Umgebung. Passend zum Thema stellt sie einige ihrer Makrofotografien vor. «Mit meiner Arbeit möchte ich mit einem Perspektivenwechsel aufzeigen, dass man aus einem Abfallprodukt Schönheit machen kann. Rost ist mühsam. Mit anderen Augen betrachtet, kann man in kleinen Details Grosses entdecken», sagt sie.

Häusliche Gewalt mit einem Brot dargestellt


Barbara Hennig Marques beschäftigt sich in ihrer Kunst mit der Darstellung der Frau: «Basis meiner Arbeit sind alte Malbücher, die suggerieren, wie Mädchen zu sein haben, nämlich brav, nicht behindert, weiss, blond und dümmlich. Mit dem Pinselstrich beabsichtige ich, aus den perfekten Vorlagen das Fehlerhafte in der Darstellung zum Ausdruck zu bringen, indem ich die Proportionen verzerrt und verkrüppelt abbilde.» Daneben produziert sie auch eindrucksvolle Videos: «Mit dem Video ‹Pain› wollte ich das Thema der häuslichen Gewalt aufgreifen.» Das Wort «Pain» bedeutet in der englischen Sprache «Schmerz» und im Französischen «Brot». In dem Video sieht man, wie eine Hand, sanft bis fest, immer stärker auf ein Laib Brot einschlägt. Irène Hänni war es ein Anliegen, die Papierfabrik Zwingen in Basel ein letztes Mal in ihrer Pracht zu zeigen. «Diese wurde dann abgerissen und dem Erdboden gleichgemacht. Ich bin froh, dass ich zweimal dort war und diese historische Fabrik in meiner Fotografie verewigt habe.»


Bote der Urschweiz / Sera Bego

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

16.08.2022

Webcode

www.schwyzkultur.ch/d5DTTs