Mitreissende Musik und dynamische Musiker: (vorne, v. l.) Robert Rother und Thomas Gansch, (hinten v. l.) Roman Rindberger, Leonhard Paul, Zoltan Kiss, Gerhard Füssl und Wilfried Brandstötter. Bild Lilo Etter
Mitreissende Musik und dynamische Musiker: (vorne, v. l.) Robert Rother und Thomas Gansch, (hinten v. l.) Roman Rindberger, Leonhard Paul, Zoltan Kiss, Gerhard Füssl und Wilfried Brandstötter. Bild Lilo Etter

Musik

Ein musikalisches Feuerwerk

Das mitreissende Konzert des österreichischen Bläserensembles Mnozil hätte am Freitagabend bis Mitternacht dauern können, wäre es nach dem hingerissenen Publikum gegangen. Frenetisch klatschte es auch noch Beifall, als der Vorhang in der Buechberghalle in Wangen bereits geschlossen war.

Mit ihrem schlurfenden, unmotivierten Einzug auf der Bühne erweckten die sieben Musiker von Mnozil nicht den Eindruck, dem grossen Publikum etwas bieten zu wollen. Doch genau das schafften sie mühelos mit Musikalität, schrägem Witz, Einfallsreichtum und der Gabe, mit Unvorhergesehenem schlagartig eine neue Situation zu schaffen.

Ohne Mikrofone und Ansagen

Es gab keine Mikrofone und angesagt wurde nichts, höchstens in unverständlicher Sprache zu den Zuhörern gesprochen oder mit der Trompete die Vorstellung der einzelnen Bläser so intoniert, als würde mittels des Instruments geredet. Der Aufforderung, mitzuklatschen oder mit den Fingern zu schnippen, folgten die Zuhörer sofort mit Eifer. Aber es gab auch die harmonischen, weichen Töne etwa mit «Moon River», bei dem es im Saal mäuschenstill war. Szenisch stellte Mnozil das Stück «Chariots of Fire» von Vangelis aus dem gleichnamigen Sportfilm von 1981 über die Sommerolympiade von 1924 in Paris dar. Zu den Klängen von Leonhard Paul und Roman Rindberger, beide Trompete, wurden einige Sportarten wie Hammer- oder Speerwerfen vorgeführt, natürlich mit einigem Missgeschick und die Musik verlangsamte sich wie die Bewegungen der «Sportler» zur Zeitlupe.

Gags bis in die Zugaben

Nach der Pause trugen zur Melodie von «Ich hatt’ einen Kameraden» Robert Rother und Roman Rindberger, beide Trompete, sowie Gerhard Füssl und Zoltan Kiss, Posaune, ihren Kameraden Leonhard Paul auf den Schultern, Wilfried Brandstötter spielte dazu traurig die Tuba. Bei «Stayin‘ Alive» von den Bee Gees sangen drei mit ganz hoher Stimme, dann bewegten sich alle zur Tuba wie Zombies, um in den «Moon Walk» von Michael Jackson zu fallen. Völlig falsch spielte Leonhard Paul mit der Posaune «My Way», weshalb ihn die anderen nicht weiterspielen liessen und die Melodie so schön darboten, dass ihnen ganz feierlich zumute wurde. Als Letztes war «Bohemian Rhapsody » von Queen zu hören mit dem singenden Trompeter Thomas Gansch, der bei den Worten «Goodbye everybody – I‘ve got to go» gar in Tränen ausbrach. Für den frenetischen, stehenden Applaus bedankte sich Mnozil mit einer Zugabe mit Hühnergegacker und einem Miauer. Mnozils Musiker stellte Gansch namentlich erst in der zweiten Zugabe vor. Und auch diese Präsentation ging nicht ohne Gags über die Bühne.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

04.02.2013

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