Schloss den Schweizerischen Dirigentenwettbewerb auf dem dritten Rang ab: Hans Peter Ulrich, Dirigent des Musik vereins Wangen. Bild MV Wangen
Schloss den Schweizerischen Dirigentenwettbewerb auf dem dritten Rang ab: Hans Peter Ulrich, Dirigent des Musik vereins Wangen. Bild MV Wangen

Musik

Junger Wangner Dirigent ausgezeichnet

Hans Peter Ulrich, Dirigent des Musikvereins Wangen, erreichte beim Schweizerischen Dirigentenwettbewerb den dritten Schlussrang.

Beim Schweizerischen Dirigentenwettbewerb erhalten Dirigentinnen und Dirigenten bis 35 Jahre Gelegenheit, sich einer kompetenten Jury und einem breiten Publikum zu präsentieren. Preisträger vergangener Jahre konnten viel beachtete Karrieren starten. So meldeten sich auch in diesem Jahr wieder rund zwei Dutzend Dirigentinnen und Dirigenten an. Davon wurden zwölf ausgewählt, darunter Hans Peter Ulrich, Dirigent des Musikvereins Wangen. «Ich habe mich angemeldet, weil dies eine gute Möglichkeit war, mein Können zu testen und von einer professionellen Jury bewertet zu werden und Rückmeldungen zu erhalten», so Ulrich, der in Zürich wohnt. «Ausserdem konnte ich mit Orchestern der Höchstklasse und der ersten Stärkeklasse proben», führt der Dirigent des in der zweiten Stärkeklasse spielenden Musikvereins Wangen aus.

Drei Runden

Der in Küssnacht aufgewachsene Ulrich hat seine Dirigentenausbildung – wie die meisten im Kanton Schwyz – bei Toni Kurmann absolviert. Nach fünf Jahren Dirigiertätigkeit beim Musikverein Lauerz schwingt er nun seit 2005 den Taktstock in Wangen. Der 31-Jährige bildete sich autodidaktisch weiter und besuchte Dirigierkurse in Interlaken und England. Der Schweizerische Dirigentenwettbewerb, der vom 8. bis 11. September im aargauischen Suhr stattfand, ging über drei Runden. In der Vorrunde studierte jeder der zwölf Kandidaten eine halbe Stunde lang mit der Stadtmusik Baden eine dem Orchester unbekannte Komposition ein. Bewertet wurden dabei nicht nur die dirigiertechnischen Fähigkeiten, sondern auch die Probenarbeit, die Persönlichkeit und die methodischen Kompetenzen. Die Jury setzte sich aus namhaften Persönlichkeiten zusammen, dem Österreicher Thomas Doss und den beiden Schweizern Blaise Héritier und Philipp Bach zusammen. Letzterer ging vor Jahren selbst als Preisträger des Dirigentenwettbewerbs hervor und konnte seither unter anderem als Gastdirigent beim Tonhalle Orchester Zürich und dem London Philharmonic Orchestra mitwirken.

SechsimHalbfinale

Sechs Dirigenten erreichten den Halbfinal, wo sie während acht Minuten mit der Regional Brass Band Bern ein ihnen vorher zugelostes Stück – dem Orchester bekannt – probten und dieses anschliessend vor Publikum aufführten. Die drei Juroren wählten dann drei Finalisten aus, darunter Hans Peter Ulrich. Den drei Finalisten bot sich dann die Gelegenheit, einen Höchstklass-Verein, die Stadtharmonie Oerlikon- Seebach, zu dirigieren. Auch hier wurde ihnen ein Stück zugelost, das dem Orchester bekannt war. Nach einer Stunde Probe wurde die Komposition am Abend im Rahmen eines Galakonzertes vor Publikum auf - geführt.

Wichtiges Hobby

Nach dem Galakonzert kürte die Jury den Sieger des diesjährigen Dirigentenwettbewerbs. Hans Peter Ulrich klassierte sich auf dem dritten Rang. «Ich habe nie gesehen, wie die anderen Teilnehmer dirigiert haben», erklärt Ulrich. Deshalb könne er nicht sagen, weshalb er es so weit geschafft habe. «Im Finale waren aber drei dirigiertechnisch völlig unterschiedliche Typen», führt er aus. Für den 31-Jährigen war der Wettbewerb «eine gute Möglichkeit, mir einen Namen zu machen». Er wisse nun, wo seine Stärken und Schwächen liegen und könne daran arbeiten. Ganz auf die Karte Musik setzen möchte der Geschichtslehrer aber nicht: «Die Musik ist und bleibt ein wichtiges Hobby.» Er wolle sich laufend verbessern und mit dem Orchester, bei dem er als Dirigent angestellt ist, gute Musik machen.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

23.09.2010

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