Musik
Kirchenchor verlässt Nuolen
Der Chor der Kirchgemeinde Nuolen hat an Weihnachten letztmals in der Kirche gesungen. Doch verstummen wird er nicht. Als Projektchor mit kirchlichen Werken wird er weiterbestehen.
In der Kirchgemeinde Nuolen ist der Wurm drin. Misstöne und zwischenmenschliche Spannungen führten dazu, dass die Pfarreileiterin Erika Rauchenstein, Pater Patrick Schäfli vom Kapuzinerkloster Rapperswil und Lektor Volker Schirrmeister aus Nuolen weggingen. Dies ereignete sich im vergangenen Jahr (wir berichteten). Und nun teilt auch der Kirchenchor Nuolen den Wegzug mit.Dieser steht seit 39 Jahren unter der Leitung von Mario Kühne aus Lachen. Kühne betont auf Anfrage, dass dies keine Auflösung des Chors sei. Im Gegenteil: «Der Chor wird als Projektchor weiterexistieren, mit geistlicher Musik als Schwerpunkt.Letztlich wird sich ausser den Aufführungsorten nichts ändern. Alle Chormitglieder stehen zu dieser Entscheidung.»
Längst fällig oder Kurzschluss?
Warum dieser drastische Schnitt? Chorleiter und Organist Kühne schildert, dass zwischen Geistlichkeit und Chor in allen Bereichen eine harmonische Beziehung bestand. Zudem hat sich der Chor immer an die Richtlinien des Schweizerischen Katholischen Kirchenmusikverbands gehalten. Kein Auftritt, der nicht von Pfarrer Meier, Pater Camenzind oder Pfarreileiterin Rauchenstein abgesegnet gewesen wäre. Der neu konstituierte Kirchenrat gelangte Anfang 2017 aber mit Forderungen an den Chor, mit denen er sich nicht einverstanden erklären konnte. Nach Weihnachten wurde der zuständige Pfarreileiter Gebhard Stolz, Pfarrer in Wangen, über den Wegzug informiert. Er habe dies verstanden und bedauere es. Auf Anfrage zeigte sich Kirchenratspräsident Hans Landolt überrascht. Er wusste nichts von diesem jüngst getroffenen Entscheid.
Wohin geht der Chor?
«Am Weihnachtstag hat also der Kirchenchor letztmals in Nuolen gesungen. Wer den Chor je singen hörte, kann verstehen, dass diese Stimmen nicht verstummen dürfen», sagt Chorleiter Kühne. Noch sei nicht klar, wo der Chor künftig singen werde. Erste Gespräche sind laut Kühne geführt. Zurzeit wären die Kirchgemeinden Tuggen,Siebnen und Bäch ohne Chor. Erfreulich für Kühne ist die Loyalität zum Chor. Nicht nur die Chormitglieder tragen diese Entscheidung mit. Auch die hochkarätigen Musikerinnen und Musiker, die in den vergangenen Jahren regelmässig zu Gast waren, halten dem Chor die Treue: Franz und Donat Nussbaumer (Violine), Urban Marty (Violoncello), Thomas Schuler (Organist, Komponist und Arrangeur) und Juli Vogt (Schlagzeug). Auch in der Zukunft soll die Chorliteratur kirchliche Orchesterwerke, aber auch Choräle, A capella-Werke und moderne Gesänge beinhalten.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Johanna Mächler
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