Musik

«Wenn uns in fünf Jahren niemand mehr hört, machen wir trotzdem weiter»

Die Einsiedler Band Varidian steht am 24. Oktober beim Musikwettbewerb Sprungfeder auf der Bühne. Der Einsiedler Anzeiger hat sich mit der noch jungen Band getroffen.

Die Band Varidian aus Einsiedeln hat sich innerhalb kurzer Zeit einen Namen gemacht. Drei junge Musiker, die zwischen Studium, Alltag und Proben einen Sound schaffen, der ehrlich und eigenständig klingt. Jonathan Landtwing, Simon Weibel und Cornel Föllmi sind die Band Varidian. Alle drei stammen aus Einsiedeln, studieren und treffen sich jeden Mittwoch im Bandraum in Pfäffikon, um an ihren Songs zu arbeiten.

 

Die Musiker

Jonathan ist der Sänger der Band, spielt Klavier, Gitarre und Schlagzeug – Musik begleitet ihn, seit er denken kann. «Seit ich drei bin, habe ich auf allem herumgetrommelt, was Geräusche machte», erzählt er schmunzelnd. Heute studiert er Audio Engineering und bewegt sich damit nicht nur auf, sondern auch hinter der Bühne sicher. Simon, der an der Universität Zürich Betriebswirtschaft und Geografie studiert, fand mit sieben Jahren zur Gitarre – zunächst zufällig, dann mit wachsender Leidenschaft. Sein Spiel verbindet Elemente aus Neo-Soul, Gospel und Rock. Cornel wiederum hat schon als Kind stundenlang neben dem Schlagzeuger der Band seines Vaters gesessen, bis klar war, dass er selbst spielen wollte. Heute studiert er an der PH Zug und unterrichtet bald – wenn er nicht gerade mit Varidian probt oder auftritt.

 

Wie Varidian enstand

Die drei kennen sich schon länger, musikalisch zusammengefunden haben sie aber erst vor wenigen Jahren. Jonathan und Simon spielten früher gemeinsam in diversen Projekten. Beim Songwriting merkten sie jedoch bald, dass sich ihre Ideen sehr gut ergänzten. «Wir haben festgestellt, dass wir beim Schreiben ähnliche Vorstellungen ha-ben, die gut zueinander pass-ten », erinnert sich Jonathan. Also beschlossen sie, ein eigenes Projekt zu starten. Was als Austausch von Ideen zwischen Klavier und Gitarre begann, wurde bald zu einem ernsthaften Bandprojekt.Cornel kam 2025 dazu und komplettierte das Trio. Der Name Varidian entstand aus einem Wortspiel. Inspiriert vom Grünton Viridian – der Lieblingsfarbe von Jonathans Freundin – änderten sie kurzerhand das i zu einem a. «Varidian klingt gut und bedeutet nichts», sagt Jonathan. «Zudem wollten wir etwas Eigenes, das nicht schon besetzt ist.»

 

Der erste Auftritt zu zweit bei BandXsz

Ihr erster Auftritt folgte im Sommer 2024 beim BandX Einsiedeln, damals noch zu zweit. «Das war das erste Mal, dass ich eigene Songs vor Leuten gespielt habe und nicht einfach an Weihnachten vor der Familie», erzählt Jonathan. Das Feedback war positiv – musikalisch überzeugend, aber mit dem Hinweis, sie sollten eine komplette Band daraus machen. Kurz darauf kam Cornel dazu. Wenige Monate später traten sie am Jugifest in Einsiedeln auf. «Es war ein spezielles Gefühl», sagt Cornel. «Zu sehen, dass Leute unsere Musik hören und ehrlich sagen, dass sie es cool finden – das war neu für mich.»

 

Musikwettbewerb Sprungfeder im Visier

Heute hat Varidian sechs Songs auf Spotify veröffentlicht, geschrieben und aufgenommen in Schlafzimmern und kleinen Studios. «Die bisherigen Songs ha-ben wir bei einem Freund im Studio aufgenommen», sagt Jonathan. «Aber das Ziel ist, irgendwann alles selbst zu produzieren. » Musikalisch lassen sich Varidian nicht einfach einordnen. Ihre Stücke bewegen sich zwischen Alternative Rock, Indie und Pop, mit teils ruhigen, teils druckvollen Momenten. «Wir schreiben über alles, was uns beschäftigt», sagt Simon. «Manchmal inspiriert uns ein Zeitungsartikel, manchmal einfach ein Gefühl. Wichtig ist, dass es ehrlich bleibt.» Am 24. Oktober tritt die Band bei der Sprungfeder Zentralschweiz auf – einem Wettbewerb für Nachwuchsbands in der Schüür Luzern. «Wir sehen das weniger als Konkurrenz, sondern als Gelegenheit, unsere Songs zu zeigen und andere Musikerinnen und Musiker kennenzulernen», sagt Jonathan. Gespielt werden bekannte Stücke und neue Songs, die sie in den letzten Monaten im Bandraum entwickelt haben. Varidian trifft sich jeden Mittwochabend im Bandraum, um dort an neuen Ideen und Songs zu arbeiten. Und ihr Traum? «Wir machen das nicht, um berühmt zu werden», sagt Jonathan. «Wenn uns in fünf Jahren niemand mehr hört, machen wir trotzdem weiter.»

 

Einsiedler Anzeiger / Lukas Schumacher

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

17.10.2025

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