Digitale Zukunft: Immer wieder suchte Helga Schneider den Dialog mit den Smartwatches an ihren beiden Handgelenken. Bild Kurt Kassel
Digitale Zukunft: Immer wieder suchte Helga Schneider den Dialog mit den Smartwatches an ihren beiden Handgelenken. Bild Kurt Kassel

Bühne

Mit humoristischem Blick in die digitale Zukunft

Seit bald 25 Jahren bringt die Zürcher Kabarettistin Regula Esposito in ihrer Rolle als Helga Schneider ihr Publikum zum Lachen. Am Samstag war sie in Wollerau zu Gast – vor ausverkauften Rängen.

Schon bei der Begrüssung verblüffte Helga Schneider, mit bürgerlichem Namen Regula Esposito, die Besucher in der Riedmatthalle in Wollerau. Entgegen den Gewohnheiten bat sie die Besucher, ihre Handys nicht abzustellen, Telefonanrufe während der Vorstellung entgegenzunehmen und E-Mails zu lesen. Damit alle im Saal die elektronischen Vorgänge gut mitverfolgen können, sei die Lautstärke auf das Maxiumum zu stellen. Ebenso waren Fotografieren und Filmen erlaubt, ja erwünscht.

Mit jedem Programm besser

Nach erfolgreichen Tourneen mit ihren Soloprogrammen «Helga Is Bag» und «Hellness» präsentierte sie in Wollerau ihren dritten Streich.Ihr abwechslungsreiches Programm unter dem Titel «Superh3lg@» war gespickt mit Ausblicken in die Zukunft zum Zusammenleben in der digitalen Welt. Helga Schneider kämpft dabei gegen die digitale Zukunft. Sie lässt dabei in tiefe Abgründe – Digi-Täler – der virtuellen Welt blicken. Heisse Beats, Bytes, Megabytes und Terrabytes, verpackt in eine Zukunftswelt, die zum Teil bereits Realität ist, mit einer grossen Prise Humor dargeboten,begeisterten das Publikum. Sie sprach Themen an wie Mode, Alter, Jugendstreiche und virtuelles Kinderkriegen. Zu den Wechseljahren der Frau erklärte sie: «Es gibt nur einen kleinen Unterschied zwischen der Pubertät und den Wechseljahren. In der Pubertät bekommt man Pickel und in den Wechseljahren Falten.» Mit viel Spass erklomm sie die Alterspyramide. Gemäss ihres Computerprogramms ist ihr Verfalldatum noch lange nicht erreicht. So geniesst sie ihr Second Life. «Superh3lg@» lehrt, dass man in Hotspots nicht baden kann, Software nichts mit Wollkleidung zu tun hat, und YouTube und MyTube keine Zahnpastabeschriftungen für Paare sind. Mit einem Riesennatel als Bühnenbild und mit je einer Smartwatch an den Handgelenken führte sie in die digitale Welt.

Humorvoll tiefgründig

Mit ihrem grossen Mundwerk und ihrer Gesangsstimme fesselte Helga Schneider das Publikum in Wollerau auf humorvolle und doch tiefgründige Art. Die Lacher auf jeden Fall kamen auf ihre Rechnung. Die Kulturkommission Wollerau verdient ebenso grossen Applaus wie die Künstlerin selbst. Es gelingt ihr zur Freude der Bevölkerung immer wieder,hochkarätige Künstler verschiedenster Richtungen ins Dorf zu holen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Kurt Kassel)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

13.06.2016

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www.schwyzkultur.ch/9mnL8v