Bühne
Wortkünstler im Wettstreit
Am Samstagabend führte die Kulturkommission den vierten Poetry Slam-Wettbewerb durch. Dabei bewiesen acht Teilnehmer vor zahlreichem Publikum ihr Können im Vortragen ihrer eigenenTexte.
Wenn Worte schneller gesprochen werden, als die Zuhörer sie verstehen können, nennt man das Poetry Slam. Wortspiele, Neumischungen von Worten, Reime, Zungenbrecher oder sogar etwas tiefer greifende Texte werden von den Teilnehmern vorgetragen, eine Publikumsjury bewertet diese. Es geht neben dem Inhalt immer auch um die Art der Präsentation. So war es auch am Samstagabend in der Aula der Schule Riedmatt in Wollerau.
Nicht verlegen
Durch den Abend führte der in der Slamszene bestens bekannte Moderator Simon Chen, der selber um Spass und Sprüche nicht verlegen war. Er erklärte die Regeln: Keine Hilfsmittel waren erlaubt, einzig ein Manuskript und das Mikrofon, und die Vorträge durften maximal sechs Minuten dauern. Natürlich kamen nur selber verfasste Texte infrage. Dann ging es los, schon der erste Poet, Elia Kaufmann, erntete mit seinem Auftritt tosenden Applaus. Seinen Text haspelte er derart schnell herunter, dass man ihn kaum noch verstehen konnte – was natürlich sein Konzept war und bei den Besuchern Lachsalven auslöste. Bemerkenswert war auch der Senior Hans Jürg Zingg, der seine lustigen Geschichten und Reime in breitestem Berndeutsch vortrug und wohl schon deswegen Sympathiepunkte sammelte. Beide schafften es in den Halbfinal, wo sie auf Raphael Kaufmann und Amina Abdulkadir trafen. Die einzige Frau im Teilnehmerfeld zielte in ihrem Beitrag auf die Emanzipation und die Liebe.
Zwei Brüder als Finalisten
Die beiden Brüder Elia und Raphael Kaufmann verbuchten im Halbfinal die meisten Punkte für ihre Beiträge und mussten am Ende des Abends gegeneinander antreten. Was für ein Gaudi, als Elia seine Darbietung aus dem Stegreif vortrug und sichtlich erleichtert war, als die sechs Minuten um waren. Er hatte schlicht keinen weiteren Text dabei und musste zur Improvisation greifen. Trotz Spiel mit Worten und Sätzen und höherem Blödsinn reichte es ihm nicht zum Sieg, sein Bruder Raphael erntete mehr Applaus und war somit der Sieger des Dichterwettstreits. Anstelle der sonst dem Sieger zustehenden FlascheWhisky durfte er eine Flasche Quittenbrand in Empfang nehmen.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger
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