Würdiger Rahmen: Die MGH Riedmatt wurde für die Jubiläumsfeier aufwendig und liebevoll in einen Festsaal verwandelt. Bilder Andreas Knobel
Würdiger Rahmen: Die MGH Riedmatt wurde für die Jubiläumsfeier aufwendig und liebevoll in einen Festsaal verwandelt. Bilder Andreas Knobel
Sie haben das Jubiläumsbuch verfasst, gestaltet und gedruckt; die Vernissage war ein Festtag für alle Beteiligten.
Sie haben das Jubiläumsbuch verfasst, gestaltet und gedruckt; die Vernissage war ein Festtag für alle Beteiligten.

Dies & Das

Wollerau feierte mit Stil und Charme

Die offizielle Feier zum 800-Jahr-Jubiläum Wolleraus passte zum Dorf. Schlicht, aber mit Stil und durchaus selbstbewusst «zelebrierten» 370 Gäste diesen Festakt in der schön hergerichteten Riedmatt. Höhepunkt war die Übergabe der Dorfchronik an die Bevölkerung.

Wollerau ist ein spezielles Dorf. Dies war am Samstagabend bei der offiziellen Feier zum 800-Jahr-Jubiläum einmal mehr offensichtlich. Zwar ziehen sich die verschiedenen Festanlässe übers ganze Jahr hinweg, diese offizielle Feier aber war ein Schwerpunkt innerhalb des Jubiläumsjahres. Das OK unter Thomas Grieder schaffte es, eine lockere und doch würdige Atmosphäre zu schaffen. Dafür wurde die MGH Riedmatt in einen kaum wiederzuerkennenden Festsaal verwandelt. Durch den Festakt – mit Apéro zuvor und danach – führte Moderator Florian Inhauser, das Bläserensemble Lucerne Chamber Brass spannte den Bogen musikalisch über die ganzen 800 Jahre hinweg. Die Begrüssung blieb Gemeindepräsident Ueli Metzger vorbehalten. Die 370 Gäste würden sich nicht nur aus aktiven und ehemaligen Politikern zusammensetzen, sondern auch aus verdienten Repräsentanten aus der Bevölkerung und Heimweh-Wollerauern, erklärte er. Florian Inhauser, als Sprecher der «Tagesschau» – meist mit ernstem Gesichtsausdruck – bestens bekannt,nahm den Ball locker auf. Der Zürcher zeigte sich nicht nur bestens auf Wollerau vorbereitet, sondern versprühte auch Witz und Charme. Als erstes übergab er dem Schwyzer Landammann Othmar Reichmuth das Wort.

Viel Lob für Wollerau

Regierungsrat Reichmuth kam auf das wechselvolle Verhältnis von Wollerau mit Schwyz und Zürich zu sprechen. Er sei froh,dass sich Wollerau mit einer weitsichtigen und offenen Politik für Schwyz entschieden habe. Trotz der Spannungsfelder habe Wollerau nie aktiv den Konflikt gesucht. Dies gelte nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für die Gegenwart und noch mehr für die Zukunft. Wollerau zeige sich «mutig, meinetwegen auch reichmutig, aber nie übermütig». Als nächste bat Inhauser die Wollerauer Regierungsrätin Petra Steimen auf die Bühne. Drei charakterisierende Sätze über Wollerau wollte er von ihr hören – Steimen schaffte alles in einem Satz. Im interessanten Gespräch ging die Regierungsrätin auch auf den manchmal zweifelhaften Ruf Wolleraus ein, gerade in Bezug auf die tiefen Steuern. «Wollerau ist halt sehr erfolgreich, und das ist doch nicht schlecht», brachte sie es auf den Punkt. Auch die oft zitierte Sparsamkeit werde meist in negativen Kontext gestellt, doch diese sei doch eine positive Tugend. In Bezug auf die schwierige Entwicklung der Beizen und der Vereine machte Steimen auf den gesellschaftlichen Wandel aufmerksam, der sich schwerlich beeinflussen lasse. Das Dorfleben aber nahm Petra Steimen vehement in Schutz: «Ich lasse mir das nicht schlechtreden.» So verabschiedete sie Moderator Inhauser mit den Worten: «Diese Regierungsrätin ist definitiv mit Herz und Seele Wollerauerin.»

Interessante Ansichten

Etwas mehr Einfluss nehmen musste Inhauser beim nächsten Podium, um es in Schwung zu bringen. Für Gemeindepräsident Ueli Metzger, Dr. Peter Hechelhammer, den pensionierten Dorfarzt, Claudia Hiestand, Lokalredaktorin und Mitautorin des Jubiläumsbuches, sowie Sina Cavelti, Fachmittelschülerin und Sportlerin, war und ist halt vieles in Wollerau selbstverständlich – Heimat eben. Am ehesten vermochte Metzger als «Zuzüger» einen differenzierten Blick auf das Dorf zu werfen. Hiestand erzählte,dass sie erst durch die Arbeit als Journalistin bemerkte, wie spannend ihr Dorf sei. Und Hechelhammer bestätigte, dass früher bei Weitem nicht alles besser war. Als sie alle einen Wunsch für Wollerau äussern durften, war die Stossrichtung klar: Wolleraus Dorfleben soll so aktiv und lebenswert bleiben wie bisher, die Gemeinde soll aber nicht mehr so ungestüm wachsen. Und Cavelti als Vertreterin der Jugend sprach wohl vielen aus dem Herzen: Dass die Wohnungen wieder günstiger werden, damit die Jungen wieder hier leben können.

Die erste Dorfchronik überhaupt

Den Höhepunkt der Jubiläumsfeier bildete die Übergabe des Jubiläumsbuchs «Wollerau 1217–2017 – Geschichte( n) eines Dorfs» an die Bevölkerung. Alle Beteiligten wurden auf die Bühne gerufen, um den verdienten Dank entgegenzunehmen. Tatsächlich schufen s

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

27.03.2017

Webcode

www.schwyzkultur.ch/ZUjdBv