Die Auftritte in Valencia waren für die Musiker des Blasorchesters Jona Wollerau ein besonderes Erlebnis. Bild zvg
Die Auftritte in Valencia waren für die Musiker des Blasorchesters Jona Wollerau ein besonderes Erlebnis. Bild zvg

Musik

Blasorchester kehrt mit vielen Erinnerungen aus Valencia zurück

Das Blasorchester Jona Wollerau unter der Leitung von Urs Bamert verbrachte die Woche vom 13. bis 19. Juli in Valencia und nahm dort in der «Sección primera» am international renommierten Blasorchesterwettbewerb teil.

Nach eingehender Vorbereitung in der Schweiz und einem gut besuchten Vorbereitungskonzert in Jona reisten die 100 Orchestermusiker und rund 50 Begleitpersonen nach Valencia. Ein Autostunde entfernt von Valencia liegt das Dorf Oliva mit dem Hotel Resort «Oliva Nova Golf», wo sich die Reisegruppe am Dienstagabend vor dem Wettbewerb fast komplett zur ersten Gesamtprobe auf spanischem Boden zusammenfand. Am gleichen Ort wurde ab dann bis Samstag jeden Tag ein- bis zweimal geprobt und den Stücken den Feinschliff verabreicht. Von der Verpflegung über die Hotelzimmer bis hin zu den Freizeitbeschäftigungen stimmte das Umfeld perfekt für die letzte intensive Einstimmung auf den grossen Auftritt.

Als ersten Höhepunkt durfte das Blasorchester Jona Wollerau am Donnerstagabend ein Gemeinschaftskonzert mit der Sociedad musical de Alboraya, Valencia, bestreiten. Im Fischerviertel der Stadt Valencia wurden die Schweizer Gäste herzlich begrüsst und durften durch den ganzen Abend die Herzlichkeit und die Gastfreundschaft der spanischen Freunde spüren. In einem riesigen Innenhof mit Anstoss an einen Yachthafen konnte das Blasorchester um 22.30 Uhr ein erstes Mal vor fachkundigem Publikum das Wettbewerbsprogramm präsentieren. Trotz spürbarer Anspannung und Windböen gelang eine überzeugende Aufführung. Das Orchester erntete dank einiger traditioneller Musik aus der Schweiz und eigenen Ansagen in Spanisch grossen Applaus.

Vom ersten Ton an faszinierend

Der Auftritt der Sociedad musical de Alboraya war für jeden Schweizer Zuhörer der erste Ohren- und Augenöffner der Reise: Ein Orchester von rund 100 Musikerinnen und Musikern, vom Alter eher im Jugendorchester anzusiedeln, betrat die Bühne und faszinierte vom ersten Ton an mit einer Präzision, Spielfreude, Tonkultur und musikalischen Bögen, wie sie in der Schweiz auch, aber nur selten zu hören sind.

Nach dem Austausch von Geschenken waren alle Musiker zu einem «Horchata de Chufa» – einer Erfrischungsmilch aus Erdmandeln und einem Fartons-Gebäck eingeladen. Nach dem gemeinsamen Trunk und einigen herzlichen Worten begab sich die Schweizer Gruppe wieder nach Oliva. Auf der Rückfahrt waren sich alle einig: Genau für diese Erlebnisse reisten die Musiker nach Spanien, und was auch noch kommen mag, die Reise hat sich schon jetzt mehr als gelohnt.

Am Freitag standen neben einer Stadtführung in Valencia die Konzertbesuche der Sección segunda auf dem Programm. Im wunderbaren «Sala José Iturbi» schnupperte man erstmals Wettbewerbsluft und durfte dabei die Stadtmusik St. Gallen hören, die in ihrer Kategorie mit einem überragenden Konzertvortrag den Sieg errang.

Als man sich am Samstag für den eigenen Wettbewerbsvortrag auf zum «Palau de la Música» machte, war die Spannung da, gemischt jedoch mit einer Portion Selbstvertrauen und viel Vorfreude auf das Musizieren in dieser einzigartigen Atmosphäre. Als der grosse Moment da war, gelang dem Orchester ein überzeugender Vortrag mit einer Steigerung, die vom ersten Ton des Konzerts bis zum letzten Satz des Selbstwahlstücks anhielt. Die Leistung wurde mit einem frenetischen Applaus honoriert und gab vielen Musikern des Orchesters einen der wohl grössten Momente ihrer Laienkarriere. Dass die erreichte Punktzahl nur für den fünften Platz in der Rangliste reichte, war bei all den gewonnenen Eindrücken und Erlebnissen in den Hintergrund gerückt.

Den Horizont erweitert

Was Dirigent Urs Bamert in Proben zu vermitteln versucht, wurde in dieser Woche jeder und jedem klar: Blasorchestermusik auf einem hohen Niveau bedeutet gute Umstände, Einsatz und Herz in ausreichendem Mass. So kehrten die Musikerinnen und Musiker nach einer Woche in die Schweiz zurück, alle mit erweitertem Horizont und einer Handvoll unvergesslichen Erinnerungen.

Die beiden Vereinen Feldmusik Jona und Musikverein Verena Wollerau werden in den nächsten Jahren wieder separate Ziele verfolgen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (eing.)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

30.07.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/f1tCyY